Sozialpolitik

Talent kennt keine Herkunft: Bildungschancen für begabte Jugendliche

Mit dem Stipendienprogramm Talent im Land (TiL) unterstützen die Baden-Württemberg Stiftung und die Robert Bosch Stiftung begabte Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zum Abitur oder zur Fachhochschulreife. Bereits seit 2003 erhalten besonders talentierte Jugendliche finanzielle Förderung, Beratung bei der Berufsorientierung sowie attraktive Bildungsangebote.

21.11.2018

Festliche Aufnahme der neuen Stipendiaten

51 neue Stipendiaten sind seit dem 1. September Teil der TiL-Familie und werden auf ihrem Bildungsweg umfassend unterstützt. Sie wurden am 14. November von Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann sowie dem Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung, Christoph Dahl und Uta-Micaela Dürig, stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung GmbH, feierlich im Neuen Schloss in Stuttgart in das Programm Talent im Land aufgenommen.

„Die Stipendiaten sind außergewöhnliche Jugendliche, die trotz schwieriger Startbedingungen ihre Motivation nie verloren haben und voller Zuversicht in die Zukunft blicken. Dabei denken sie nicht nur an sich selbst, sondern auch an andere. Ihr gesellschaftliches Engagement und ihre Zielstrebigkeit machen sie zu wahren Talenten“, betonte Dr. Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport. Für die 31 Mädchen und 20 Jungen, die aus insgesamt 300 Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt wurden, öffnen sich als TiL-Stipendiaten neue Perspektiven. Außer einer monatlichen Unterstützung von 150 Euro erhalten sie Zugang zu einem umfangreichen Seminar- und Bildungsprogramm, lernen bei der Sommerakademie berufliche Vorbilder kennen und bekommen aus dem Netzwerk des Programms Ratschläge für Schule und Berufsplanung.

Kulturelle Vielfalt verbindet

Während 27 Stipendiaten in Deutschland geboren sind, kommen die anderen Jugendlichen beispielsweise aus Rumänien, Pakistan, Afghanistan, Iran, Sri Lanka, dem Libanon und von den Philippinen. Die mit elf Schülern größte Gruppe stammt aus Syrien. „Herkunft darf nicht über den Zugang zu Bildung entscheiden. Mit Talent im Land fördern wir auch diejenigen, die bisher vielleicht übersehen wurden und die sich trotz mancher Hindernisse nicht unterkriegen lassen“, erklärt Christoph Dahl.

Engagiert und talentiert

Die jungen Stipendiatinnen und Stipendiaten haben sich bereits sozial oder politisch engagiert oder Auszeichnungen für schulische oder sportliche Leistungen erhalten. Sie sind vielseitig interessiert und haben oftmals klare berufliche Ziele. „Begabung und Motivation allein reichen manchmal nicht aus, um in der Schule Erfolg zu haben – weil es zuhause nicht genug Unterstützung oder Interesse am Lernen gibt, weil Geld oder Sprachkenntnisse fehlen. Talent im Land hilft jungen Menschen über diese Hürden hinweg und ermutigt sie, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen“, sagt Uta-Micaela Dürig. In diesem Jahr stehen besonders technische Studienfächer wie Mathematik, Ingenieurwesen oder Informatik hoch im Kurs. Aber auch das Engagement für Gerechtigkeit, das Interesse am politischen Geschehen und der Wunsch, sich für andere einzusetzen, zeichnet die Schüler aus: Sie wollen etwa als Anwälte für Menschenrechte kämpfen, bei der UNO arbeiten oder Medizin studieren, um dann in Krisengebieten zu helfen.

Förderung mit Tradition

Seit 2003 gibt es das Stipendienprogramm Talent im Land, das bereits mehr als 750 begabte Schülerinnen und Schüler gefördert hat. Bewerben können sich Jugendliche, die mindestens die siebte Klasse besuchen und die Schule mit dem Abitur oder der Fachhochschulreife beenden möchten. Außer Talent müssen die Schüler Ausdauer, Zielstrebigkeit und soziales Engagement mitbringen. Das Gesamtbudget für Talent im Land beträgt pro Kalenderjahr rund 1 Mio. Euro.

Weitere Informationen über das Programm sind online zu finden.

Quelle: Robert Bosch Stiftung vom 15.11.2018

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