Förderinformationen

Fonds Soziokultur fördert im ersten Halbjahr 2013 64 Kulturprojekte - und schreibt für das 2. Halbjahr neu aus

Für die praktische Erprobung und Umsetzung ihrer Projektideen erhalten die ausgewählten Projektträger jeweils Beträge bis zu 25.000 Euro. Insgesamt standen rund 540.000 Fördermittel für das erste Halbjahr 2013 zur Verfügung.

28.01.2013

Die Vergabesitzung fand am 21. und 22. Januar 2013 statt, und das Kuratorium des Fonds hatte 380 Anträge zu prüfen. Dr. Norbert Sievers, Geschäftsführer des Fonds Soziokultur: „In diesem Jahr setzen wir in der deutschen Kulturlandschaft besondere Rauchzeichen. „Balkonballette“ verwandeln Hochhäuser in Bühnen für unterschiedlichste Künstler und ihre Kunstwerke. Ein ganzes Dorf wird sich zu einem „Wunderland“ umbauen, eine Künstlergruppe wird im städtischen Raum das Spielcasino "Verschwende Deine Rente" einrichten. Das sind nur einige Beispiele für die Lebendigkeit und Kreativität der Soziokultur. Das macht die Auswahl schwer. Es  freut und erstaunt uns aber, dass es der soziokulturellen Szene immer wieder gelingt, neue Ideen und Formate der Kulturarbeit zu entwickeln.“

Die geförderten Projekte verteilen sich über ganz Deutschland und finden sich in Chemnitz und Hamburg-Altona ebenso wie in Moers, Oldenburg, dem brandenburgische Klein Leppin oder Bremen, Steinach/TH, Offenburg oder Rudolfstadt und Altenkirchen. Im Mittelpunkt steht einmal mehr die künstlerische und kreative Auseinandersetzung mit Alltäglichem an besonderen Orten. Dazu gehören ein „Wet-Walk“ im Schwimmbad (Kunstschule Offenburg) ebenso wie Kunstaktionen zur Umgestaltung von Hochhäusern (Chemnitz, Altona) oder die Erforschung der Geschichte des VW-Werkes in Emden, um „Segen und Fluch des Wohlstands“ auf die Spur zu kommen. Gefragt wird dazu, ob eine Initiative „Postwachstumsökonomie NOW" (Oldenburg) die ganze Welt retten kann. Eher im Nahraum bleiben Projekte wie die die Erkundung des unbekannten „Klein Moskau“ im Stadtteil gleich nebenan (Altenkirchen) oder ein Schüleraustausch zwischen zwei Nachbargemeinden, um „fremdes Leben“ hautnah zu erkunden (Moers und Heinsberg). Ravels Oper „Das Kind und die Zauberdinge“ ist Ausgangspunkt für eine erneute und nicht nur musikalische Versuchsreihe auf dem Dorf (Klein Leppin). In einer „Senioren-Kita“-Kunstraum und soziales Experiment – werden sich Senioren und Kinder begegnen (Hamburg).

Die Projekte reflektieren große gesellschaftliche Fragen (Demografie, Migration und Lebenswelten, Klimawandel, Nachhaltigkeit) auf ungezwungene, überraschende Art und verknüpfen kreativ Nähe und Ferne, Alte und Junge, Arme und besser Verdienende. Dabei kommen alle Formen von Performances zum Einsatz, Theater ebenso wie Filme und Videobotschaften, Bildende Kunst ebenso wie das Internet, Fotos und Fotoausstellungen. Man kommt in jedem Fall ins Gespräch und ist oft mit fremden Welten ganz in seiner Nähe konfrontiert.

Dr. Sievers: „Eine der Stärken der Soziokultur ist ihre Nähe zu den Menschen und ihr Versuch, immer wieder den Dialog mit Fremdem und Unbekanntem zu suchen. Kommunikation und Kulturelle Bildung helfen nicht nur Vorurteile abzubauen, sondern fördern neben den künstlerischen Potenzialen auch die Gemeinschaft.“

Dem Fonds Soziokultur gehören sieben soziokulturelle Bundesverbände an. Er fördert seit 1988 Projekte, mit denen Menschen zur aktiven Teilnahme am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermutigt werden. Die Projekte sollen Modellcharakter haben und für andere soziokulturelle Initiativen und Einrichtungen qualitative Maßstäbe setzen. Die Fördermittel werden von der Kulturstiftung des Bundes bereitgestellt.

Neue Ausschreibung 2. Halbjahr 2013

Interessierte können Anträge auf Förderung ihrer Projekte für das zweite Halbjahr 2013 bis zum 1. Mai 2013 einreichen.

Nähere Informationen zur Ausschreibung und die Antragsvordrucke für die Mittelvergabe 2013 können über die Geschäftsstelle des Fonds oder über folgende Internet-Adresse bezogen werden: www.fonds-soziokultur.de

Kontakt:
Fonds Soziokultur e. V.
Weberstraße 59a
53113 Bonn
Telefon: 0228 971447-90
Fax:  0228 971447-99

Quelle: Fonds Soziokultur e. V. vom 25.01.2013

Redaktion: Astrid Bache

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