Förderinformationen

Fördermittel für den deutsch-französischen Austausch in der Berufsbildung

ProTandem, DFJW, Erasmus+ – wer ist die richtige Adresse für Einrichtungen und Einzelpersonen? Drei etablierte Institutionen fördern den deutsch-französischen Austausch in der Berufsbildung. Der Artikel gibt einen Überblick über Förderschwerpunkte der drei Partner und hilft so, den passenden Ansprechpartner für eine Projektidee zu finden.

12.11.2018

Die NA beim BIBB hat im Jahr 2017 alle im Erasmus+-Programm in Deutschland aktiven Berufsbildungseinrichtungen zum deutsch-französischen Austausch befragt. Zwei wichtige Ergebnisse sind, dass zwar nur die Hälfte der Einrichtungen derzeit einen französischen Partner hat, sich aber drei Viertel vorstellen können einen Austausch mit Frankreich zu beginnen oder den bestehenden auszubauen. An wen können sich die Einrichtungen mit ihrer Projektidee zum deutsch-französischen Austausch in der Berufsbildung wenden?

Drei zentrale Institutionen

Die drei zentralen Institutionen sind ProTandem (ehemals Deutsch-Französisches Sekretariat, DFS), das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) und die NA beim BIBB mit dem Programm Erasmus+. Wie sehen die wichtigsten Angebote der drei Institutionen im Bereich Austausche in der Berufsbildung aus?

ProTandem

ProTandem, die Deutsch-Französische Agentur für den Austausch in der beruflichen Bildung (ehemals Deutsch-Französisches Sekretariat, DFS) fördert den Gruppenaustausch in der Ausbildung und Weiterbildung. Zudem vermittelt ProTandem den Bewerberinnen und Bewerbern eine französische Einrichtung und berät die Kooperationspartner vor, während und nach den Auslandsaufenthalten. Der Aufwand für die Beantragung der Mittel ist gering, die Agentur ist bekannt für die intensive Beratung und Begleitung im Rahmen der Austausche. Gerade zu Beginn einer neuen deutsch-französischen Partnerschaft übernimmt ProTandem eine Koordinations- und Mittlerfunktion und unterstützt die Einrichtungen bei der Planung der Auslandsaufenthalte. Ein in den Austausch integrierter Sprachkurs sowie eine Sprachbegleitung für die Gruppen sind weitere Pluspunkte von ProTandem. Im Jahr 2017 wurden über 100 solcher Austausche finanziert. ProTandem fördert darüber hinaus Individualaustausche von Lehrpersonal bzw. Ausbildern und organisiert zwei Mal pro Jahr deutsch-französische Sprachkurse für Personen, diese Maßnahmenzwischen beiden Ländern betreuen.

Deutsch-Französisches Jugendwerk (DFJW)

Das DFJW fördert auch in der Berufsbildung vor allem die Begegnung. Diese Begegnungen finden in der Regel am Ort der Partner statt, können aber auch an einem dritten Ort in Frankreich oder Deutschland durchgeführt werden. In einer weiteren Variante kann auch ein Partner eines dritten Landes beteiligt werden. Für Berufsbildungseinrichtungen im grenznahen Bereich gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, die Begegnung von Berufsbildungspersonal zu fördern. Aufgrund des breiten Spektrums des DFJW sind die Projektträger eingebettet in ein Umfeld, das für die Projektdurchführung und Weiterentwicklung der Projekte durch Materialien, sprachliche Tools (Sprachanimation, Plattform PARKUR, Sprach-App „Mobidico“ usw.), Veröffentlichungen und Fortbildungen vielfältige Unterstützung und Anregung bietet. Personen in beruflicher Erstausbildung können sich unter bestimmten Voraussetzungen auch individuell bewerben und ein Stipendium für ein Praktikum in einem französischen Betrieb erhalten.

Erasmus+ Mobilität in der Berufsbildung

In Deutschland wird das Programm Erasmus+ im Bereich der Berufsbildung durch die NA beim BIBB umgesetzt. Das Programm fördert Auslandsaufenthalte zur Aus- und Fortbildung für Lernende und Berufsbildungspersonal in den 33 Programmländern. In einem Projektantrag können Auslandsaufenthalte der unterschiedlichen Zielgruppen, Berufe, Zielländer und Aufenthaltsdauern beliebig miteinander kombiniert werden. In Deutschland können Mittel für die Entsendung von Personen aus Deutschland in die Programmländer beantragt werden. Ein Gegenbesuch des Partners in Deutschland ist nicht verpflichtend, ausländische Einrichtungen beantragen die Mittel für Aufenthalte in Deutschland bei ihrer jeweiligen Nationalen Agentur (NA), französische Einrichtungen also bei der französischen NA. Einzelpersonen können sich bei Erasmus+-Poolprojekten um ein Stipendium bewerben. Berufsbildungseinrichtungen haben die Option sich im Erasmus+-Programm akkreditieren zu lassen und sich so eine mehrjährige Förderoption und Zugang zu vereinfachten Verfahren zu sichern.

Gute Förderchancen

Inklusion ist für alle drei Einrichtungen wichtig, sie wird durch spezifische Instrumente gefördert. Neben den hier genannten Institutionen gibt es noch einige Stiftungen, die den Austausch in der Berufsbildung in bestimmten Sektoren fördern. Diese Programme sind in der Datenbank der Informations- und Beratungsstelle für Auslandsaufenthalte in der Berufsbildung (IBS) verzeichnet. Die Förderchancen sind bei allen drei Einrichtungen gut, so dass Projektträger beste Aussichten haben, ihre Ideen für den deutsch-französischen Austausch in der Berufsbildung zu realisieren.

Eine Übersicht der Fördermöglichkeiten findet sich auf der Webseite der NA beim BIBB.

Quelle: Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung vom 08.11.2018

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