Förderung der Erziehung in der Familie

Schulwegtraining statt Elterntaxi

Im August und September treten wieder über 700.000 Schüler das erste Mal den Weg ins Klassenzimmer an. Damit sie auch allein sicher ankommen, empfehlen die Deutsche Verkehrswacht (DVW) und der Bundeselternrat (BER), schon in den Sommerferien oder sogar vorher den Schulweg mehrmals zu üben.

08.08.2019

Für DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig eignen sich Kinder durch das Schulwegtraining mit den Eltern und dem selbstständig zurückgelegten Schulweg wichtige Fähigkeiten an, um sich später souveräner im Straßenverkehr zu bewegen. In diesem Zusammenhang unterstreicht der BER-Vorsitzende Stephan Wassmuth nochmals, dass Kinder, die mit dem Auto zur Schule gefahren werden, in dieser Entwicklung gehemmt werden. Das Elterntaxi sollte darum nach Möglichkeit vermieden werden.

Verkehrserziehung fördert Eigenständigkeit

„Wenn wir unseren Kindern früh beibringen, wie man sich richtig im Verkehr verhält, fördern wir ihre Eigenständigkeit“, gibt Bodewig zu verstehen und betont damit den Wert der Verkehrs- und Mobilitätserziehung im Vorschulalter und in der Grundschule. Dabei unterstützen auch viele Verkehrswachten in Deutschland, unter anderem durch die Aktion „Sicher zur Schule“. Auch Eltern übernehmen hier eine wichtige Aufgabe, weiß Stephan Wassmuth: „Eltern sind Vorbilder und achten darauf, dass sich ihre Kinder ausreichend bewegen, wozu auch der Schulweg zählt. Der elterliche Fahrdienst ist also nicht hilfreich und leider oft auch Ausdruck, dass sie sich zu wenig Zeit nehmen und ungeduldig sind."

Das Schulwegtraining

Die meisten Schulen stellen Schulwegpläne bereit, welche die Routen ohne oder mit nur geringen Gefahrenpunkten zeigen. Der kürzeste Weg ist darum nicht immer der sicherste. Eltern gehen dann gemeinsam mit ihren Kindern den Schulweg. Dabei wird jedes Abbiegen, jede Straßenüberquerung und jeder Gefahrenpunkt, beispielsweise eine Baustelle, einzeln besprochen, da es Schulanfängern noch schwerfällt, Zusammenhänge herzustellen und das, was in einer Situation gelernt wurde, auf eine andere zu übertragen. Auch der Rückweg wird so trainiert.

Nach einigen Übungsgängen, wenn das Kind schon sicherer ist, kann ihm die "Führungsrolle" übergeben werden und sie lotsen dann ihre Eltern, die dann nur noch korrigieren. Wichtig ist, dass die Strecke zu den gleichen Zeiten wie später abgelaufen wird, damit der Eindruck von Verkehrsaufkommen und Verkehrsgeschehen möglichst bekannt ist. Das Schulwegtraining muss mehrmals wiederholt werden. Dadurch prägen sich Kinder die Abläufe erst ein und können sicherer werden.

Quelle: Deutsche Verkehrswacht e.V. vom 01.08.2019

Redaktion: Kerstin Boller

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