Förderung der Erziehung in der Familie
Netzwerktreffen unterstützt Arbeit der Familienzentren in Hessen
Die Hessische Landesregierung möchte die Rahmenbedingungen für Familien spürbar verbessern und die Familienfreundlichkeit gewährleisten. Dabei seien jedoch alle gesellschaftlichen Kräfte im Land gefragt. Das Land hat die Förderung für Familienzentren angehoben und unterstützt auch die Entwicklung von neuen Familienzentren.
08.09.2017
Anlässlich des 7. Netzwerktreffens Hessischer Kinder- und Familienzentren in Darmstadt erklärte der Bevollmächtigte für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel, dass es der Hessischen Landesregierung besonders wichtig sei, die Rahmenbedingungen für Familien spürbar zu verbessern und die Familienfreundlichkeit zu gewährleisten.
Alle gesellschaftlichen Kräfte aufgefordert, familienbezogene Akzente zu setzen
„Dies kann jedoch nicht nur alleine durch die Politik verwirklicht werden. Vielmehr sind alle gesellschaftlichen Kräfte im Land, Verbände, Sozial- und Betriebspartner, Kirchen und Kommunen gefragt und aufgefordert, familienbezogene Akzente zu setzen und auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. So kann dann Familie im Alltag gelebt werden“, sagte Dreiseitel und lobte in diesem Zusammenhang die Arbeit der Familienzentren und Unterstützer.
Er lobte in diesem Zusammenhang die Arbeit der Familienzentren und Unterstützer, die Familien vielfältig und mit breiten Angeboten begleiten. Hessen hat daher die finanzielle Förderung der Familienzentren auf 13.000 € pro Einrichtung und Jahr angehoben. Mit dem Netzwerktreffen soll die Arbeit der hessischen Familienzentren unterstützt und weiterentwickelt werden.
Familienzentren bieten ganzheitliche Infrastruktur
Familienzentren bieten für Kinder und Familien eine ganzheitliche familienbezogene Infrastruktur an. Sie haben das Ziel, die „Familie als Ganzes“, das heißt im jeweiligen Lebenszusammenhang anzusprechen und Vernetzungs- und Kooperationsprozesse zu initiieren. Je nach Ausgangsform wirken Kinderbetreuung, Bildungs- und Erziehungsangebote, Familienbildung, Elternberatung sowie ergänzende Beratungs- und weitere Unterstützungsangebote zusammen.
Innovativer Ansatz in Hessen
Dreiseitel betonte, dass Hessen bei der Etablierung von Familienzentren aufgrund der bereits bestehenden Strukturen, auch durch den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 - 10 Jahren (BEP), einen eigenen und innovativen Weg entwickelt habe. Familienzentren haben sich unter anderem aus Kindertagesstätten, Mütterzentren, Familienbildungsstätten, Mehrgenerationenhäusern und Vereinen entwickelt.
Sie beachten bildungspolitische, gesundheits- und gewaltpräventive Ansätze und verknüpfen diese mit familienpolitischen Anliegen. Somit wird eine ganzheitliche Sichtweise umgesetzt und in ein Konzept für alle von „0 - 99 Jahren“ umgesetzt. „Familien sind der Kern unserer Gesellschaft, hier lernen Kinder früh die wichtigen Grundlagen für das weitere Leben. Familie ist der Lernort des Lebens, hier lernt man alle Facetten des sozialen Miteinanders kennen, wie beispielsweise Toleranz, Durchsetzungsvermögen und die Verbundenheit aller Generationen“, so Dreiseitel.
Landesförderung für Familienzentren
Hessen fördert seit Herbst 2011 Familienzentren durch eine Landesförderung. Aus den anfänglich 46 geförderten Einrichtungen sind zwischenzeitlich stattliche 141 Familienzentren geworden, die gut über ganz Hessen verteilt sind. Familienzentren finden sich nicht nur im städtischen Bereich, sondern auch in ländlichen und stadtnahen Regionen. Je nach Ursprungseinrichtung, Sozialraum und Bedarfen vor Ort unterscheiden sich die Einrichtungen mit ihren jeweiligen Angeboten. Familienzentren sind so individuell wie die Menschen, die diese Einrichtungen besuchen. Das macht Familienzentren lebendig und interessant mit den jeweiligen Angeboten für alle Generationen sind sie immer am Puls der Zeit.
Unterstützung für Einrichtungen bei Konzepterstellung
Neben der eigentlichen Projektförderung für die Familienzentren unterstützt das Hessische Ministerium für Soziales und Integration auch Einrichtungen, die sich auf dem Weg zum Familienzentrum befinden. Schon zwei Mal wurden interessierte Einrichtungen bei ihrer Konzepterstellung auf dem Weg zum Familienzentrum durch erfahrene und kompetente Institute und eine Förderung unterstützt. Da ein gutes Konzept die Grundlage für die gelungene Arbeit als Familienzentrum ist, sind wir davon überzeugt, dass sich diese Investition in zukünftige Familienzentren lohnt. Auch im Jahr 2018 soll wieder ein entsprechendes Projekt durchgeführt werden.
Abschließend wies Dreiseitel darauf hin, dass die Fach- und Fördergrundsätze zur Etablierung von Familienzentren novelliert wurden. Einige Fördervoraussetzungen sind klarer dargestellt und besser strukturiert, die Qualität der Arbeit wird unterstützt, die vorherige Befristung der Förderung wurde aufgehoben, so dass die Förderung der Familienzentren nachhaltig unterstützt wird.
Antragsfrist für eine Förderung
Auch hinsichtlich der Antragsfrist gibt es eine Veränderung. Der Antrag auf Förderung muss nun bis zum 31. Oktober des Vorjahres beim Regierungspräsidium Kassel eingereicht werden. So kann der Bewilligungsbescheid direkt nach Verabschiedung des Haushalts im neuen Jahr versandt werden und es wird so früh wie möglich eine Aussage zur Förderung bzw. Weiterförderung getroffen.
Quelle: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration vom 04.09.2017
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