Förderung der Erziehung in der Familie
Müttergenesungswerk fordert Zuschlag für Corona-Mehraufwendungen
Der Corona-Regelbetrieb mit Abstands- und verstärkten Hygieneregeln stellt die Kliniken derzeit vor große wirtschaftliche Probleme. Das Müttergenesungswerk fordert deshalb verbindliche Regelung für Corona-Mehraufwendungen: Einen Zuschlag auf den vereinbarten Vergütungssatz für jede Patientin und jeden Patienten in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen pro Tag.
29.07.2020
Bundesweit können medizinische Vorsorge- und Rehabilitationskliniken ihren Betrieb wieder aufnehmen. 60 Kliniken im Müttergenesungswerk (MGW) sind derzeit geöffnet – viele aufgrund der mit Gesundheitsbehörden vereinbarten Infektionsschutzkonzepte noch mit Minderbelegung, aber mit dem Ziel einer langsamen Steigerung. Diese Wiedereröffnung ist dringend nötig, denn Mütter, Väter und pflegende Angehörige waren wegen des Corona-Lockdowns hohen familiären Belastungen ausgesetzt. Die Kliniken arbeiten mit großem Engagement und melden zurück, dass die Teilnehmer/-innen trotz besonderer Rahmenbedingungen sehr dankbar sind, die Kurmaßnahmen durchführen zu können.
Das Müttergenesungswerk weist jetzt eindringlich darauf hin, dass für den Patient(inn)enschutz und die Fürsorge für Mitarbeitende im „Corona-Regelbetrieb“ mit Abstands- und verstärkten Hygienekonzepten sowie veränderten Arbeitsabläufen die Sach- und Personalkosten deutlich steigen. Damit geraten die Kliniken wieder in finanzielle Not, denn die derzeit geltenden Vergütungsvereinbarungen reichen nicht mehr. Die Tagessätze im Mütter- und Mutter-Kind-Bereich seien ohnehin viel zu gering und setzen – ohne Corona - eine Belegung von 95 % voraus.
Müttergenesungswerk fordert verbindliche Regelung
Bereits im März mussten die Kliniken für Mütter und Väter kämpfen, um unter den Corona-Rettungsschirm der Bundesregierung zu kommen, der aktuell bis Ende September gilt. „Für den Rettungsschirm sind wir dankbar. Er ist extrem wichtig, weil es für nicht belegte Plätze 60 % Ausfallgelder gibt. Dennoch hat der Lockdown zu einer schwierigen finanziellen Situation geführt, vor allem seitdem der Betrieb wieder aufgenommen wurde“, so Anne Schilling, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks. „Für die jetzt wieder angelaufene Belegung gilt es ebenso Lösungen zu finden, dass diese stabil finanziert ist. Die Kliniken brauchen eine Pauschale für die außerordentlichen Corona-Mehraufwendungen auf den Vergütungssatz pro Patient/-in pro Tag. Nach den bisherigen Erfahrungen in den Kliniken ist hierbei von ca. 20 Euro pro Person und Tag auszugehen.“ Der wirtschaftliche Druck der Mehraufwendungen belastet die Kliniken für Mütter und Väter stark.
Auswirkungen der Anforderungen: Warum sind die Kosten gestiegen?
Die für den Patient(inn)en- und Mitarbeiter/-innenschutz geltenden Abstands- und verstärkten Hygieneanforderungen haben erhebliche Leistungs- und Prozessveränderungen zur Folge. Kosten für Materialien zum Schutz der Patient(inn)en, Kinder und Mitarbeiter/-innen schlagen zu Buche. Darüber hinaus steigen die Personalkosten, beispielsweise durch eine umfangreiche Anamnese und Aufklärung im Vorfeld der Anreise oder da oft nur kleinere Therapie- und Kinderbetreuungsgruppen möglich sind. Der Aufwand je Patient/-in erhöht sich enorm. Das gilt auch für die Reinigung und die unterstützenden Dienstleistungen. Zudem müssen die Kliniken Quarantänebereiche freihalten. All diese Kosten sind in den Vergütungsvereinbarungen der Kliniken derzeit nicht berücksichtigt und brauchen dringend einen Corona bedingten Zuschlag.
Quelle: Elly Heuss-Knapp-Stiftung Deutsches Müttergenesungswerk vom 27.07.2020
Termine zum Thema
-
24.04.2024
Klinische Erlebnis- und Naturtherapie
-
29.04.2024
Gesundes Aufwachsen in einer digitalen Welt - die Verantwortung von Eltern und Fachkräften im Blick
-
16.05.2024
6. Jahreskonferenz – Spannungsfelder und gelingende Praxis in der Arbeit mit sexuell übergriffigen Kindern und Jugendlichen
-
24.06.2024
Fortbildung zum Triple P-Gruppentraining
-
15.07.2024
Erlebnis- und naturtherapeutische Angebote entwickeln
Materialien zum Thema
-
Broschüre
Selbstorganisation von Eltern in der inklusiven Kinder- und Jugendhilfe fördern und ermöglichen - Anforderungen und Bedarfe von Eltern in der stationären Kinder- und Jugendhilfe - Abschlussbericht
-
Broschüre
Increased Uncertainty: Child protection in the era of COVID-19. Early discussions and empirical findings from Germany.
-
Zeitschrift / Periodikum
AFET-Fachzeitschrift Dialog Erziehungshilfe 4-2022
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Digital Storytelling in diversitätsbewusster internationaler Jugendarbeit
-
Webangebot / -portal
„Willkommen in der Familie“-Mappe
Projekte zum Thema
-
Schulen
Bewegungs-Pass an Grundschulen
-
Schabernack - Zentrum für Praxis und Theorie der Jugendhilfe e. V.
E-Learning zum Thema Elternräte in Kindertageseinrichtungen
-
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM)
Elternguide.online
-
Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung in Kitas
Gute und gesunde Kita für alle! Kita-Qualität durch Gesundheitsförderung stärken
-
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Medizinische Kinderschutzhotline
Institutionen zum Thema
-
Sonstige
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Liman – den Hafen gemeinsam erreichen
-
Stiftung / Fördereinrichtung
ginko Stiftung für Prävention, Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung NRW
-
Sonstige
Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.
-
Stiftung / Fördereinrichtung
IMPULS Deutschland Stiftung e.V.