Förderung der Erziehung in der Familie

Lesestart - Drei Meilensteine für das Lesen

Für mehr Bildungsgerechtigkeit von Anfang an: Mit dem Programm "Lesestart - Drei Meilensteine für das Lesen" legen das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Stiftung Lesen die deutschlandweit größte Initiative zur Leseförderung auf.

17.11.2011

Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan hat die ersten drei von insgesamt 4,5 Millionen Lesestart-Sets an drei junge Familien persönlich überreicht: "Die Fähigkeit, lesen und schreiben zu können, ist die Grundlage für gute Bildungschancen", sagte die Ministerin am Donnerstag in einer Kinderarztpraxis in Berlin-Neukölln. "Wir schaffen mit unserem Programm Bildungsgerechtigkeit - und zwar ganz konkret und dauerhaft. Wir ermutigen Eltern zum Vorlesen und Kinder zum Lesen." Das Programm begleitet Kinder und Eltern in den entscheidenden frühen Jahren bis zum Eintritt in die Schule. "Lesestart" ist auf acht Jahre angelegt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt dafür rund 26 Millionen Euro zur Verfügung.

Drei Lesestart-Sets bilden den Kern von "Lesestart - Drei Meilensteine für das Lesen": Jedes Set enthält ein altersgerechtes Buch sowie Tipps und Informationsmaterial für die Eltern, die zusätzlich auf Polnisch, Russisch und Türkisch angeboten werden. Ihr erstes Lesestart-Set erhalten die Eltern einjähriger Kinder bei der U6-Untersuchung von ihrem Kinderarzt. Das zweite Set bekommen sie für ihre dreijährigen Kinder bei einem Besuch in der Bibliothek. Kurz nach der Einschulung schließlich wird das dritte Set an die Erstklässler verteilt. In den kommenden acht Jahren werden insgesamt 4,5 Millionen Lesestart-Sets verteilt. In den ersten drei Jahren werden mehr als 400.000 Sets an die Eltern einjähriger Kinder ausgegeben, so dass mehr als 50% Prozent eines Jahrgangs von "Lesestart" profitieren.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Stiftung Lesen führen das Leseförderungsprogramm in Anbindung an die Initiative "Allianz für Bildung" des Bundesministeriums bundesweit ein. "Lesen muss als zentrale Schlüsselqualifikation in der Bildung und Ausbildung der nächsten Generationen verankert werden. Hierfür ist ein Netzwerk, eine Allianz von vielen Partnern nötig", betonte Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. "Mit unserem Knowhow in der Leseförderungsarbeit und besonders mit der neuen Lesestart-Initiative wollen wir einen Beitrag leisten, um vor allem die frühkindliche Bildung voranzutreiben. Damit geben wir Eltern eine einfache, aber effektive Möglichkeit, ein gutes Fundament für die Bildungsbiografie ihrer Kinder zu schaffen."

Der Kinderarzt Dr. Klemens Senger, in dessen Praxis heute die ersten Lesestart-Sets überreicht wurden, ergänzt: "Alle großen Studien zeigen, dass Arme und Bildungsferne überdurchschnittlich häufig krank sind. Wichtig auch für eine gesundheitliche Prävention ist daher, die Bildung zu stärken und zwar so früh wie möglich. Darum ist die Lesestart-Initiative so wichtig und wird von uns Kinder- und Jugendärzten unterstützt."
Das Programm wird durch eine unabhängige wissenschaftliche Begleitung im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durch die Berliner InterVal GmbH in Kooperation mit dem Institut für Deutsche Sprache und Literatur II, Universität Köln und der AG Kinder- und Jugendpsychiatrische Epidemiologie und Evaluation am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf evaluiert.

Große Unterstützung erhält "Lesestart - Drei Meilensteine für das Lesen" durch seine Kooperationspartner: Der Berufsverband der Kinder-und Jugendärzte sowie fünf Bibliotheksverbände - Deutscher Bibliotheksverband e.V., Borromäusverein, Evangelisches Literaturportal e.V., Sankt Michaelsbund und Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen in Deutschland - übernehmen unter anderem über ihre Mitglieder die Vergabe der Lesestart-Sets. Zusätzliche regionale Angebote zum Thema "Frühkindliche Sprach- und Leseförderung" flankieren das Programm. Der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund sowie Soziale Wohlfahrtsverbände und andere Institutionen und Multiplikatoren steuern lokales, soziales und regionales Knowhow bei.

Weitere Informationen finden Interessierte unter www.lesestart.de und http://www.bmbf.bund.de/de/15467.php im Internet.

Quelle: BMBF, PM vom 17.11.2011

Redaktion: Astrid Bache

Back to Top