Förderung der Erziehung in der Familie
Hessen will familienunterstützende Dienstleistungen ausbauen
Die Hessische Landesregierung setzt sich für den Ausbau der familienunterstützenden Dienstleistungen ein, um Müttern die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege zu erleichtern.
06.05.2011
Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Sozialministerium, hält eine bessere steuerliche Absetzbarkeit von Haushaltskräften, aber auch den Aufbau vermittelnder Stellen, die Angebot und Nachfrage zusammenführen, auf lokaler Ebene wie Haushaltsagenturen und Servicestellen in Familienzentren und Mehrgenerationenhäusern für erforderlich, damit mehr Hilfe in hessischen Privathaushalten möglich wird.
„Mütter verdienen nicht nur mehr Anerkennung für das Riesenpensum, das sie bewältigen, sondern brauchen auch Entlastung durch konkrete Hilfestellung. Die Mehrfachbelastung übersteigt nicht selten die Grenze der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit, führt zu Erschöpfung und im schlimmsten Fall Erkrankungen“, erklärte Petra Müller-Klepper anlässlich des Muttertages, der am kommenden Sonntag begangen wird. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf werde nach wie vor insbesondere von den Frauen geleistet. „Mütter schultern noch immer den größten Teil der Familienarbeit weitgehend allein, auch wenn sie berufstätig sind. Hinzu kommen in steigendem Maße angesichts der demographischen Entwicklung Aufgaben der häuslichen Pflege.“
Haushaltsnahe Dienstleistungen seien ein probates Mittel der Unterstützung, um den Alltag managen zu können und dennoch Zeit für die Familie zu haben. In Hessen haben 15,2 Prozent der Haushalte eine Haushaltshilfe. Dass diese Möglichkeit nicht in stärkerem Maße genutzt werde, liege oft an den Vorbehalten gegenüber Dienstleistungen im Privatbereich. „Diese gelten meist als Luxus. Dabei ist die Entlastung durch solch praktische Alltagshilfe dringend nötig. Von einem Dienstmädchenprivileg kann hier wahrlich nicht mehr die Rede sein, es geht nicht nur um die Besserverdienenden“, betonte Petra Müller-Klepper.
Eine entscheidende Rolle spiele die Frage der Bezahlbarkeit. „Hierin liegt eine neue Chance der Frauen- und Familienförderung, die noch nicht ausreichend erschlossen ist.“ Dies gelte für den politischen Bereich, aber auch die Privatwirtschaft. Betriebe könnten durch Unterstützung bei der Suche nach Dienstleistern oder einen finanziellen Beitrag als familienfreundlicher Arbeitgeber Pluspunkte sammeln.
Der Muttertag ist nach Ansicht der Staatssekretärin keineswegs ein überholtes Relikt. „Es ist durchaus zeitgemäß, den vielen Müttern Dank für ihren unermüdlichen Einsatz für ihre Familien zu sagen. Gelingende familiäre Strukturen sind wichtige Säulen für unser gesellschaftliches Zusammenleben.“ Die Anforderungen, die an Mütter heute gestellt werden, und vor allem die Mehrfachbelastung, die Haushalt, Erziehung, Beruf und Pflege mit sich bringen, erforderten einen Balanceakt. Vor allem Mütter, die alleinerziehend seien oder für alte und schwerstpflegebedürftige Familienmitglieder sorgten, seien Dauerstress rund um die Uhr ausgesetzt.
Herausgeber: Hessisches Sozialministerium
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