Förderung der Erziehung in der Familie
Hessen stockt Zahl der Familienhebammen auf
Das Land Hessen baut mit einer weiteren Ausbildungsrunde, die Anfang Mai beginnt, das Angebot an Familienhebammen aus.
19.04.2011
„Die Familienhebammen sind ein zentraler und erfolgreicher Baustein im Bereich der frühen Hilfen. Damit weitere Hebammen zu Familienhebammen fortgebildet werden können, stellt das Hessische Sozialministerium aktuell 45.000 Euro zur Verfügung“, erklärte Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, heute in Wiesbaden. Die Familienhebammen geben Schwangeren und Eltern in schwierigen und sozial belasteten Verhältnissen Rat und Unterstützung.
Das Land hat 2007 gemeinsam mit dem hessischen Hebammenverband das Fortbildungsangebot gestartet. Seitdem haben insgesamt 181 Hebammen die Fortbildung absolviert. Das Sozialministerium hat diese Fortbildungen bisher mit insgesamt 254.000 Euro bezuschusst. In diesem Jahr geht die Fortbildungsreihe bereits in die fünfte Auflage. „Der hessische Hebammenverband und die Landesregierung haben frühzeitig diese Idee aufgegriffen und zügig eine Versorgungsstruktur aufgebaut“, so die Staatssekretärin.
Die Familienhebamme als „Lotsin in der Umbruchsituation von Schwangerschaft, Geburt und erstem Lebensjahr des Kindes“ sei ein Erfolgsmodell. Es sei ein wirkungsvoller, individueller und niedrigschwelliger Ansatz, um die Elternkompetenzen zu stärken. „Das Selbsthilfepotenzial der Familien wird gefördert“, betonte Petra Müller-Klepper. Familienhebammen schließen nach ihren Worten mit ihrer Tätigkeit eine Lücke im Hilfesystem und bieten passgenaue Hilfemöglichkeiten für junge Familien in problematischen Lebenssituationen. Gefährdungen und Risiken könnten auf diese Weise frühzeitig erkannt werden.
„Mit ihren Komm- und Bringangeboten erreichen Familienhebammen gerade solche Familien, die von sich aus keine Hilfe in Anspruch nehmen. Sie bilden eine wichtige Brücke zwischen Eltern und sozialen und medizinischen Institutionen, leisten wertvolle Arbeit zur Stärkung der Familie und zum Schutz der Kinder und haben sich als ein Baustein in der Prävention bewährt“, so Müller-Klepper. Hebammen hätten einen Vertrauensbonus, der es ermögliche, Zugang in Familien zu bekommen, die öffentlichen Einrichtungen skeptisch gegenüber ständen. Ziel sei es, das Schutznetz engmaschiger zu gestalten und die Risiken in hoch belasteten Familien früher zu erkennen.
„Starke Eltern bedeuten starke Kinder und eine starke Gesellschaft. Deshalb sind der Ausbau der frühen Hilfen und die Stärkung der Elternkompetenz Schwerpunktthemen der Hessischen Landesregierung“, führte Petra Müller-Klepper aus. Das Land setze derzeit 2,9 Millionen Euro für Initiativen für Kinder und Eltern ein. Es gelte, diese erfolgreichen Hilfen an noch mehr Standorten zu etablieren. „Achtgeben, Informieren, Fortbilden und Vernetzen, Vorsorgen, Helfen und stark machen sind Bausteine einer Kette für Kinderschutz in Hessen.“
Herausgeber: Hessisches Sozialministerium
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