Förderung der Erziehung in der Familie

Hessen: 99. Willkommensort für Familien mit Kleinkindern eröffnet

Knapp ein Jahr nach dem Start des ersten „Drop In(klusive)“ ist die Zahl der offenen Treffpunkte für junge Eltern mit Kleinkindern hessenweit auf 99 angewachsen. Das Landesprogramm fördert diese Willkommensorte nach dem Ansatz der Karl Kübel Stiftung. Ziel ist es, neu zugezogenen Familien die Möglichkeit zu geben, schnell Kontakt zu finden und sich über Angebote vor Ort zu informieren.

02.07.2018

Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration fördert den von der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie entwickelten Ansatz von Willkommensorten für Familien mit Kleinkindern. Die als Drop In(klusive) bezeichneten offenen Treffpunkte bieten allen Eltern mit Säuglingen und Kindern bis drei Jahre eine Anlaufstelle in ihrem Lebensumfeld. Mit dem Start des 99. Standorts, dem Drop In(klusive) der SG Bornheim Grün-Weiß e.V., ist die hessenweite Etablierung des Angebots gelungen.

Schneller Kontakt für neu ankommende Familien

„Hessen ist ein attraktives Land und erlebt deshalb seit Jahren einen Zuzug“, so Familienminister Stefan Grüttner. „Für neu ankommende Familien ist es wichtig, schnell Kontakt zu finden. Dazu braucht es leicht zugängliche Treffpunkte, die allen offenstehen. Und dies nicht nur in den Ballungsräumen, sondern in ganz Hessen.“ Arbeitsplatzwechsel, veränderte Familiensituationen, aber auch Flucht und Vertreibung – es gibt viele Gründe, warum Eltern und Kinder irgendwo neu ankommen. „Familien sind heute vielen komplexen Anforderungen, wie zum Beispiel Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Mobilität, ausgesetzt. Für die Entwicklung der Kinder ist entscheidend, wie schnell soziale Kontakte und damit ein Gefühl des ‚Hier bin ich richtig‘ aufgebaut werden“, sagt Daniela Kobelt Neuhaus, Vorstandsmitglied der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie.

Im Austausch mit anderen Eltern wichtige Fragen klären

Wenn Eltern mit ihren Kindern früh schon regelmäßig mit anderen Eltern und Kindern in Kontakt sind, profitieren sie auf vielen Ebenen: Sie erfahren von bestehenden Angeboten für Familien, tauschen sich und möglicherweise Spielsachen für die Kinder aus oder vergewissern sich über die Entwicklungsfortschritte des eigenen Kindes. Gerade Familien aus Kulturkreisen, denen deutsche Strukturen fremd sind, können im Austausch mit anderen Eltern wichtige Fragen klären. „Das Drop In(klusive) nimmt alle Eltern als Experten ihrer Kinder ernst. Egal woher die Eltern kommen, wie lange sie hier schon leben oder wie gut sie die deutsche Sprache beherrschen, sie alle verbindet die Sorge um die Zukunft ihrer Kinder“, so Kobelt Neuhaus.

Nachhaltiges Angebot vor Ort

Das Land Hessen hat den Bedarf junger Familien erkannt und mit der Förderung von 99 Drop In(klusive) dort, wo die Familien ihre Bezugspunkte haben, eine ortsangepasste und nachhaltige Antwort geschaffen. Knapp ein Jahr nach dem Start des ersten Drop In(klusive) im südhessischen Pfungstadt hat auf dem Gelände der SG Bornheim Grün-Weiß e.V. der 99. Standort seine Arbeit aufgenommen. „Für uns als Fußballverein, der mit der Einrichtung eines Kinder- und Familienzentrums auf dem Vereinsgelände schon seit vielen Jahren neue Wege geht, ist das Drop In(klusive) die ideale Erweiterung unseres Angebots. Hier finden neue Familien schnell einen Zugang zueinander und zu den weiteren Angeboten“, sagt Dr. Harald Seehausen, Vorstandsmitglied der SG Bornheim Grün-Weiß e.V.

Hintergrundinformationen zum Landesprogramm

Interessierte Träger konnten sich direkt auf der Webseite der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie informieren und online bewerben. Die mit durchschnittlich 7.500 € angesetzten Jahreskosten für ein Drop In(klusive) werden im ersten Jahr mit max. 5.000 € und im zweiten Jahr mit max. 2.500 € gefördert. Damit soll gewährleistet werden, dass dieses Angebot dort entsteht, wo es lokal verankert ist. Neben der Förderung werden die Bewerber von Anfang an von der Karl Kübel Stiftung unterstützt. Die Begleitung umfasst auch die Beantwortung der praktischen Fragen, die sich bei der Vorbereitung und Durchführung dieses Angebots stellen. Dazu gehören neben der Qualifizierung der Begleitpersonen des Drop In(klusive) auch die Unterstützung bei der Gewinnung von Partnern und Förderern sowie bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Karl Kübel Stiftung fördert chancengerechte und ganzheitliche Bildung

Die im südhessischen Bensheim ansässige Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie möchte vorausschauend und präventiv Erziehende stärken, damit sie Kinder in ihren Bildungs- und Entwicklungsaufgaben bestmöglich unterstützen und fördern können. „Hilfe zur Selbsthilfe“ und ein ganzheitlicher Projektansatz sind dabei wichtige Grundsätze. Die Stiftung engagiert sich in im In- und Ausland. Der operative Schwerpunkt der Stiftung in Deutschland ist die chancengerechte und ganzheitliche Bildung für Kinder und Familien in ihrem Lebensumfeld. Seit Anfang 2016 organisiert die Stiftung die Regionalveranstaltungen des Landes zum Thema „Flüchtlinge und der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan“.

Quelle: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration vom 18.06.2018

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