Förderung der Erziehung in der Familie

Anders als „Elternschule“: Fachtagung zur Eltern-Kind-Beziehung an der IPU Berlin

Das IPU-Psychotherapieforschungsprojekt SKKIPPI informiert auf einer Fachtagung über die Eltern-Säugling-Kleinkind-Psychotherapie (ESKP) im stationären und ambulanten Setting. Am 15. und 16. November 2019 werden Konzepte vorgestellt, die eine feinfühlige Gestaltung der Eltern-Kind-Beziehung stärken.

08.11.2019

Erfahrene ESKP-Therapeut(inn)en geben bei der Veranstaltung am 15. und 16. November 2019 in Berlin einen Einblick in die gemeinsame Psychotherapie von Eltern und Kindern und diskutieren therapeutische Hilfen bei Fütterproblemen, Ein- und Durchschlafschwierigkeiten, exzessivem Schreien, Trotzen und Grenze-Setzen. Es wird die psychoanalytische Haltung in der Arbeit mit Eltern und ihren Kleinkindern näher thematisiert und das Forschungsprojekt vorgestellt. Die Behandlungsmethoden der Eltern-Säugling-Kleinkind-Psychotherapie (ESKP) stellen einen Gegenentwurf zum medial beachteten und kontrovers diskutierten Dokumentarfilm „Elternschule“ dar.

Hohe Standards definieren und ihre Umsetzung verwirklichen

Innerhalb des psychotherapeutischen Versorgungssystems und der Frühen Hilfen gewinnen die Eltern-Säugling-Kleinkind-Psychotherapien zunehmend an Bedeutung. Aber nicht immer erfüllen die Versorgungsangebote auch die Qualitätsstandards, die in diesem sensiblen Frühbereich eingehalten werden sollten. Mit der Veranstaltung wird ein Beitrag geleistet, hohe Standards für klinische Einrichtungen und für stationäre, ambulante und aufsuchende ESKP umzusetzen. Wie Beziehungsarbeit in der ESKP konkret verstanden wird, steht im Mittelpunkt der Fachtagung.

Organisatorische Hinweise

Die Fachveranstaltung findet statt an der International Psychoanalytic University Berlin, Stromstr. 2, 10555 Berlin. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Anmeldung ist mittlerweile nicht mehr möglich.

Weitere Informationen zum Projekt: https://skkippi.ipu-berlin.de/

Zum Hintergrund

Das Projekt „Evaluation der Eltern-Säugling-Kleinkind-Psychotherapie mittels Prävalenz- und Interventionsstudien (SKKIPPI)“ behandelt unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Ludwig-Körner und Prof. Dr. Lars Kuchinke von der IPU ein drängendes Thema: Bis zu 20 Prozent der Mütter in Deutschland sind nach der Geburt ihres Kindes von psychischen Belastungen wie Depressionen oder Angst- und Zwangsstörungen betroffen. Der Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen der Elternteile und daraus resultierenden Störungen der kindlichen Entwicklung mit langfristigen Konsequenzen ist in vielen Studien nachgewiesen.

SKKIPPI erforscht in Kooperation mit der Charité Berlin (SEGC), der Universität Leipzig und der Diako Flensburg, wie häufig psychische Belastungen der Mütter/Väter nach der Geburt ihres Kindes auftreten und wie wirksam das psychodynamische Interventionsangebot der ESKP ist. Insgesamt wird SKKIPPI mit 2,46 Mio. Euro durch den Innovationfond des Gemeinsamen Bundesausschusses finanziert. Es zählt damit aktuell zu den größten Projekten zur Wirksamkeitsforschung der Psychotherapie in Deutschland.

Quelle: International Psychoanalytic University Berlin vom 05.11.2019

Redaktion: Kerstin Boller

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