EU-Jugendstrategie

EU-Jugendkonferenz in Amsterdam: Herausforderungen für ein inklusives, vielfältiges und vernetztes Europa

Vier Tage lang diskutierten 200 Jugend- und Ministeriumsvertreter/-innen aus allen EU-Ländern in über die Herausforderungen für junge Menschen in einem inklusiven, vielfältigen und vernetzen Europa. Neben der Arbeit in Workshops wurde das Programm durch einen OpenSpace sowie "Feldbesuche" bei Jugendeinrichtungen vor Ort ergänzt. Das Ergebnis ist ein Orientierungsrahmen. Er bildet die inhaltliche Grundlage für die nun folgende europaweite Konsultation mit Jugendlichen.

22.04.2016

Die EU-Jugendkonferenz in Amsterdam war die erste Konferenz im Rahmen des Strukturierten Dialogs zum Thema Zusammenleben mitgestalten. Zwei weitere werden folgen. Beim Auftakt ging es darum, sich über das Schwerpunktthema zu verständigen und damit den Rahmen für den weiteren Dialogprozess bis Mitte 2017 festzulegen. Was meinen wir, wenn wir von einem inklusiven, vielfältigen und vernetzten Zusammenleben in Europa sprechen? Wo liegen dabei die Herausforderungen für junge Menschen? Was sind Punkte, die viele junge Europäer/-innen betreffen und deshalb angegangen werden sollten?

Zur Vorbereitung auf die Konferenz in Amsterdam fand in jedem EU-Land eine Orientierungsphase statt. Die Aufgabe lautete, das Thema durch die Brille des eigenen Landes zu betrachten und die Punkte, die aus Sicht von jungen Menschen in Deutschland in Bezug auf das Schwerpunktthema wichtig sind, zusammenzustellen. Die Ergebnisse nahmen die Jugend- und Ministeriumsvertreter_innen aus Deutschland mit nach Amsterdam und brachten sie dort in die Diskussionen ein.
Mehr über die Orientierungsphase in Deutschland erfahren

Das Abschlussdokument der Konferenz, der Orientierungsrahmen, listet ein Vielzahl von Herausforderungen auf, denen sich junge Menschen in Bezug auf das Zusammenleben in einem inklusiven, vielfältigen und vernetzen Europa gegenübersehen.

Neben einem negativen Bild, das junge Menschen eher als Problem denn als Chancen sieht, werden Leistungsdruck, gesellschaftliche Ausgrenzung, mangelndes Verständnis und Kommunikation zwischen jungen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und ethnischen Wurzeln oder auch ein fehlendes Zugehörigkeitsgefühl zur Gemeinschaft genannt.
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Orientierungsrahmen auf Englisch herunterladen

Auf der Grundlage des Orientierungsrahmens entwickelte der Europäischen Lenkungsausschuss für den Strukturierten Dialog in einer Nachsitzung sechs Leitfragen für die anstehende europaweite Befragung junger Menschen:

  • Über welche gesellschaftlichen Veränderungen bist du besorgt? Was brauchst du, um mit diesen Änderungen umgehen zu können? Was würde dir helfen, dich sicherer zu fühlen?
  • Was würde dir helfen, dich mit Menschen, die einen anderen kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen oder religiösen Hintergrund haben als du, verbundener zu fühlen und zu ihnen Vertrauen aufzubauen?
  • Was kann getan werden, um die Stigmatisierung (Ächtung) von besonders schutzbedürftigen jungen Menschen zu vermeiden und sie mit den gleichen gesellschaftlichen Möglichkeiten auszustatten?
  • Was, denkst du, sorgt dafür, dass du dich einer lokalen Gemeinschaft, der Gesellschaft, Europa zugehörig fühlst?
  • Welche Kompetenzen würden dir helfen, schwierige Situationen zu bewältigen?
  • Was benötigst du, um deine Potenziale voll entfalten zu können? Was würde anderen helfen, ihre Potenziale zu verwirklichen?

Nun liegt der Ball bei den Nationalen Arbeitsgruppen für den Strukturierten Dialog in den Mitgliedstaaten. Sie werden die Fragen an die Kontexte in ihrem Land anpassen und in den kommenden Monaten unterschiedliche Aktivitäten durchführen, um junge Menschen zu ermutigen, ihre  Meinungen, Vorschläge und Positionen zu diesen Themen in den Strukturierten Dialog einzubringen. Die Ergebnisse aus jedem Land werden bei der nächsten EU-Jugendkonferenz Anfang Oktober im slowakischen Kosice zusammengebracht.

"Europa braucht den Input seiner jungen Generation, um die großen Herausforderungen, vor denen es steht, zu überwinden", erklärte Tibor Navracsics, der EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport am Ende der Konferenz. "Ich möchte allen jungen Menschen die Möglichkeit dazu geben, ihre Stimme zu Gehör zu bringen. Der Strukturierte Dialog spielt dabei eine wichtige Rolle."

Die Nationale Arbeitsgruppe in Deutschland bereitet derzeit ihre Beteiligungsrunde vor. Der Start ist für Anfang Mai 2016 geplant.

Weitere Infos und Bilder von der EU-Jugendkonferenz in Amsterdam

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