EU-Jugendstrategie

Ein „Like“ geht immer

Die rheinland-pfälzische Jugendministerin Irene Alt eröffnete die Tagung "Digital, vernetzt, beteiligt".

„Digital, vernetzt, beteiligt“ war das Motto einer Tagung, zu der das Land Rheinland-Pfalz mit seinen Mediendiensten, der Landesjugendring und das IJAB-Projekt Youthpart am 03. Juni nach Wiesbaden eingeladen hatten. Die Tagung thematisierte Online-Jugendarbeit im Hinblick auf Partizipation aber auch mit Blick auf alle anderen Felder pädagogischer Arbeit mit Jugendlichen.

13.06.2013

Dass es Rheinland-Pfalz mit einer online gestützten Jugendarbeit ernst meint, wurde bereits zu Beginn der Tagung durch das Grußwort von Jugendministerin Irene Alt deutlich. Sie warf die wichtigen Fragen für den weiteren Verlauf der Veranstaltung auf: „Wie kann die Arbeit im Jugendhaus von Facebook profitieren? Wie können Partizipationsprojekte durch das Social Web weitergebracht werden? Kann Streetwork auch in sozialen Netzwerken stattfinden?“ Die zahlreichen Workshopangebote der Tagung zu Partizipation, digitaler Jugendverbandsarbeit und Cyberstreetwork gaben zu diesen Fragen erste Antworten.

Dr. Ulrike Wagner vom Münchner Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis – JFF beleuchtete Alts Fragestellungen aus Sicht der Wissenschaft und hier vor allem aus Sicht der vom JFF durchgeführten Studien. Sie warb vor allem für niederschwellige Angebote mit starkem Lebensweltbezug, die Sie mit der Formel „Ein ‚Like‘ geht immer“ skizzierte.

Spannend wurde es, als Helmut Eiermann – Leiter des Bereichs Technik beim rheinland-pfälzischen Landesbeauftragten für Datenschutz – und Youthpart-Koordinator Jürgen Ertelt zur Diskussion in den Ring stiegen. Datenschutz versus Jugendarbeit ist keine neue Diskussion, neu ist jedoch, dass sich Datenschützer in die pädagogische Diskussion einbringen. Die rege Anteilnahme des Publikums machte zudem deutlich, dass dies immer noch ein notwendiger Klärungsprozess ist, der gerade für die zahlreichen Neueinsteiger ins Thema Online-Jugendarbeit unter den Tagungsteilnehmer(inne)n wichtig ist.

Die zweite Tagungshälfte gehörte den Workshops, die in kleineren Einheiten Gelegenheit zur Diskussion boten. IJAB steuerte einen internationalen Beitrag bei: Ilmo Jokinen aus Finnland beschrieb die bereits seit über zehn Jahren bestehende Online-Präventionsarbeit in den Bereichen Alkohol, Drogen, Gewalt und Gaming in seinem Land. Die finnische Konzeption ging nie davon aus, dass sich Jugendliche über Aufklärungs- und Kampagnenwebseiten erreichen lassen sondern setzte immer auf starke Präsenz in den Communities, in denen sich Jugendliche gerne aufhalten. Ulrike Wagners Vorstellung von niederschwelligen Angeboten ist Jokinen sympathisch. „Wir sagen Jugendlichen nicht, dass sie dies oder das nicht tun sollen“ sagte er, „wir bieten ihnen Anlässe zu Diskussion und Gespräch und vermitteln dabei alle nötigen Informationen, wenn jemand Hilfe benötigt“. Kopfzerbrechen bereitet Jokinen jedoch Facebook. „Wir sind auf die Unterstützung der Community-Betreiber angewiesen, um die größtmögliche Anzahl von Jugendlichen zu erreichen, aber mit Facebook kann man keinen Deal machen.“

Weitere Informationen zur Tagung: <link http: www.medienbildung-jugendarbeit.de _blank external-link-new-window external link in new>www.medienbildung-jugendarbeit.de

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