17. Deutscher Kinder- und Jugendhilfetag

Das optimale Drehen wichtiger Stellschrauben für die Generation U27

Am heutigen Dienstag, 18. Mai 2021, startet der 17. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT). Nirgendwo sonst in Europa treffen sich so viele Profis, die sich um die „größte Minderheit“ kümmern: um Kinder und Jugendliche – um 22 Millionen junge Menschen in Deutschland. Bundesfamilienministerin Giffey wird bei der Eröffnungsfeier ab 12 Uhr eine Grundsatzrede reden und auch NRW-Vize-Ministerpräsident Stamp und Oberbürgermeister Kufen sind mit Redebeiträgen dabei.

18.05.2021

77 Stunden lang – online

Alles läuft online: Der DJHT bietet 53 Stunden Fachmesse von 285 digitalen Messeständen. Dazu noch einmal 24 Kongress-Stunden. Heute fällt der Startschuss für den 17. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT).

„Der Kinder- und Jugendhilfetag dreht an wichtigen Stellschrauben für die Generation der Unter27-Jährigen – er sorgt für bessere Chancen und für weniger Risiken beim Start ins Leben. Der DJHT ist der Gipfel für die Branche, die heute schon Zukunft macht. Denn die Kinder- und Jugendhilfe stellt die Weichen dafür, dass es in der Gesellschaft und auch in der Wirtschaft läuft. Sie sorgt für ein besseres soziales Miteinander und für bessere Chancen auf gute Bildung“, sagte Prof. Dr. Karin Böllert von der Universität Münster.

Karin Böllert ist Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, die den Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) alle vier Jahre veranstaltet.

„Wir machen ZUKUNFT – JETZT!“

Das Motto des 17. DJHT: „Wir machen ZUKUNFT – JETZT!“

Insgesamt werden 30.000 bis 50.000 „Online-Aktive“ der Kinder- und Jugendhilfe erwartet, die den DJHT als Fachmesse nutzen – von der Erzieherin in der Kita über den Schulsozialarbeiter bis zum Jugendamtsleiter, von der Heimerzieherin über die Kinderpsychologin und Familienrichterin bis zum Streetworker und Suchtberater. Ihnen bietet der DJHT mehr als 260 Fachveranstaltungen.

Mit digitalen Messeständen sind Wohlfahrtsverbände wie die Diakonie, Caritas, AWO und der Paritätische vertreten. Ebenso Bundes- und Landesministerien, Jugendämter, Beratungsstellen, Fachverlage, Stiftungen, Fortbildungs- und Forschungsinstitute. Vom SOS-Kinderdorf über die Naturschutzjugend bis zu Jugendmigrationsdiensten bietet der DJHT ein breites Spektrum.

#DJHTdigital: mit Stars und persönlichen Sternstunden

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey wird ihn um 12 Uhr eröffnen und eine Grundsatzrede zur Kinder- und Jugendpolitik halten. Vom digitalen Knotenpunkt im DJHT-Sendestudio in Essen aus werden noch bis  Donnerstagnachmittag kreative Ideen, Informationen und Innovationen, Know-how aus Wissenschaft und Praxis sowie handfeste politische Forderungen rund um das Aufwachsen junger Menschen online gehen. Mit dem Durchschneiden des roten Bandes wird der Weg frei zur Fachmesse, wo sich das Moderatorenteam auf einen virtuellen Rundgang begeben wird. Die Essener Band „umbra“ sorgt für Stimmung und vielleicht schleicht sich sogar ein Ohrwurm für drei Tage DJHT 17 ein?

Glitzer und Konfetti kommt in der Kulturveranstaltung „Wir machen Zukunft – jetzt scho(e)n bunt“ (20.05. ab 15:45 Uhr) auf die Bühne. Deutlich werden soll: Kunst, Kultur und Kinder- und Jugendhilfe treten gemeinsam für gesellschaftlichen Zusammenhalt, gerechte Lebensbedingungen und ein gutes Aufwachsen von jungen Menschen ein! Dafür stehen Projekte aus der kulturellen Kinder- und Jugendbildung, die in Bild, Ton und Wort einen Einblick in ihr Wirken geben. Als besonderer Gast im Gespräch empfängt der DJHT Rapperin Sookee/Sukini.

Bei der Abschlussveranstaltung dürfen Sie sich auf eine Diskussion von Bundeskanzlerin Merkel (20.5. ab 17 Uhr) mit der AGJ-Vorsitzenden und vier tollen jungen Menschen freuen. Mit Levi Camatta (Fridays for Future Essen), Karolina Deutinger (Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens), Ana-Maria Gheorghe (Landesheimrat Bayern) und Havere Morina (Jugendliche ohne Grenzen) geht es um soziale Gerechtigkeit – ganz im Sinne des DJHT-Mottos „Wir machen Zunkunft – jetzt!“.

Gemeinsames Erleben und Vernetzung

Auch bei digitalen DJHT gilt: Connect! Nutzen Sie die Angebote, die Ihnen ermöglichen, die Vereinzelung vor den PCs zu überwinden und machen Sie den 17. DJHT zum sozialen Event. Ein Match-Making-Tool gibt die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen, im Chat können Sie in den Austausch treten. Die Forderungen des Kinder- und Jugendpolitischen Leitpapiers werden in den kleinen und damit exklusiven Lunch-Break-Sessions aufgegriffen, die einer Diskussion unter Besucher/-innen ganz klar nochmal Raum geben soll. In der digitalen DJHT- Cafeteria können Sie sich auf einen Plausch mit alten und neuen Bekannten treffen. Yoga am Morgen, Mittag und Abend bringt alle in Bewegung: Geselliger Tagesausklang ist in der digitalen Bar und am 19.5. zudem dem legendären Abend der Begegnung möglich (ab 20 Uhr für Besucher/-innen und ab 19:15 Uhr bereits für Gestalter/-innen). Live aus der Essener Weststadthalle wird Ihnen Poetry Slam Auftritt von Jule Weber, eine Graffiti-Aktion und coole Sounds von Banda Senderos sowie ein Set vonDJ Rapha geboten.

Politisches Themen-Spektrum

Zum Spektrum der politischen DJHT-Themen gehören u.a.:

  • „Corona-Härtefälle“: Aufwachsen in der Corona-Pandemie – in Armut und mit Behinderung.
  • Das Scheitern vieler Jugendlicher, die viel zu früh und viel zu unvorbereitet aus der Jugendhilfe (Pflegefamilien, Wohngruppen, Heime) ins Leben gehen (müssen) – „Care-Leaver-Probleme“.
  • Corona erschwert Ausbildung und Studium – Perspektiven statt Warteschleifen im Übergangssystem.
  • Zukunftsangst bei Jugendlichen: Den Stempel „Corona-Generation“ vermeiden, kein „Corona-Abschluss“-/„Corona-Abi“-Stigma, dafür mehr Praktika- und Ausbildungsplätze schaffen.
  • Nebenwirkungen und Risiken der „digitalen Jugend“ – Aufwachsen in der Pandemie: Digitalisierung verbindet und spaltet.
  • Politik darf sich nicht auf dem „jungen Ohr“ taub stellen: Kinder und Jugendliche in Krisen hören, sie bei politischen Entscheidungen mitnehmen.
  • Das „Ticket zur Kita“ als „Mittelschicht-Privileg“ – und enorme Qualitätsunterschiede bei den Kitas.
  • Kinder- und Jugendhilfe – ein wachsender Arbeitsmarkt mit Zukunft.
  • Kein „Post-Corona-Spardiktat“ zu Lasten der Kinder- und Jugendhilfe – gerade vor Ort in den Kommunen wäre das ein Sparen am falschen Ende.
  • Die nächsten Schritte: Was in der Kinder- und Jugendhilfe nach der CoronaPandemie dringend passieren muss …

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Quelle: Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe AGJ vom 18.05.2021

Redaktion: Pia Kamratzki

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