Kinder- und Jugendhilfetag

Der 15. DJHT als Europas größter Jugendhilfegipfel

Vom 3. bis 5. Juni 2014 wird der Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) unter dem Motto “24/7 Kinder- und Jugendhilfe. viel wert. gerecht. wirkungsvoll.” in Berlin zum 15. Mal stattfinden. Nicole Tappert, Referentin für den 15. DJHT, erklärt im Interview was es bedeutet, diese Großveranstaltung vorzubereiten.

19.03.2014

Die kooperative Struktur des DJHT von Kongress und Messe ermöglicht Trägern, Akteuren und Interessierten der Kinder- und Jugendhilfe einerseits eine zentrale Plattform zum intensiven Austausch und viel Platz für fachlichen Diskurs, andererseits können Ausstellerinnen und Aussteller den DJHT als Forum nutzen, um ihre verschiedensten Aktivitäten aus der Arbeit mit jungen Menschen zu präsentieren. Aufgrund dieses Angebots konnte der DJHT im Laufe der Jahre immer mehr Menschen begeistern, so dass der letzte DJHT 2011 insgesamt von rund 45.000 Besucherinnen und Besuchern an den 3 Veranstaltungstagen genutzt wurde.

1. Angesichts der hohen fachlichen Akzeptanz und der daraus resultierenden Teilnehmerzahlen würde mich interessieren, mit welchen Erwartungen Sie damals die Stelle zur Organisation des DJHT angenommen haben.

So eine bekannte Großveranstaltung zu organisieren, ist eine sehr große Herausforderung, die man alleine nicht meistern kann. Im DJHT-Projektbüro sind wir zu zweit und auch die anderen Kolleginnen und Kollegen in der AGJ-Geschäftsstelle werden immer mehr in die Vorbereitungen einbezogen. Hilfreiche und fachkundige Unterstützung erhalten wir natürlich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Messe Berlin. Auch das gastgebende Land Berlin ist bei den Vorbereitungen involviert und hat quasi die gesamte Trägerlandschaft der Kinder- und Jugendhilfe in Berlin mobilisiert, sich am 15. DJHT zu beteiligen. Ganz besonders sind wir aber nach wie vor auf die Unterstützung durch unsere Ausstellerinnen und Aussteller sowie all die Mitveranstalter im Fachkongress angewiesen. Denn ohne sie wäre der DJHT nicht das was er ist, nämlich Europas größter Jugendhilfegipfel.

An der Stelle der zuständigen Referentin für den 15. DJHT hat mich besonders die damit verbundene Aufgabenvielfalt gereizt. Das Aufgabenspektrum reicht von allgemeinen organisatorischen Aufgaben, Gremienarbeit bis hin zur grafischen Gestaltung von Informationsmaterial, von der inhaltlichen Auswahl der Fachveranstaltungen bis zur Aufplanung der Messehallen und zum Erstellung eines kulturellen Rahmenprogramms. Außerdem – und das ist für mich ein sehr interessanter und bereichernder Nebeneffekt meiner Arbeit – lernt man die komplette Trägerlandschaft der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland von A – Z kennen.

2. Sie haben ungemein viel Zeit, Kraft und Herz in dieses Projekt investiert. Wie geht es Ihnen knapp 3 Monate vor dem Beginn dieser großen Veranstaltung?

Darüber möchte ich lieber nicht nachdenken. Es ist wirklich erstaunlich wie schnell doch die letzten anderthalb Jahre vergangen sind. Ich habe das Gefühl, dass der Vorstand der AGJ erst gestern die Fachmesse beschlossen hat. Stattdessen steht der DJHT schon vor der Tür. Wir haben bereits so viel geschafft. Die wichtigsten Rahmenbedingungen für die Fachmesse und den Fachkongress wurden geschaffen, das Ausstellertableau steht fest, die Veranstaltungen im Fachkongress wurden ausgewählt, die Messehallen sind aufgeplant und der Veranstaltungskalender geht schon bald in Druck. Im Februar fand ebenfalls die Trägerkonferenz zum 15. DJHT statt, die eine Art Informationsveranstaltungen für die beteiligten Aussteller und Veranstalter ist. Die Trägerkonferenz war für uns schon mal eine gute, wenn auch kleine, Generalprobe zum DJHT. Und dem positiven Feedback im Anschluss an die Konferenz zufolge, haben wir unsere Sache gut gemacht. Dennoch ist noch sehr viel zu tun, so dass man lieber nicht darüber nachdenkt, dass es nur noch knapp 3 Monate bis zum 15. DJHT sind.

So kurz vor dem Ziel wird man natürlich nervös und macht sich Gedanken, ob alles rechtzeitig fertig wird. Aber ich denke, das gehört einfach dazu und ich schaue mit viel Spannung und Freude dem 3. Juni 2014 entgegen. Die Besucherinnen und Besucher des 15. DJHT können sich auf ein interessantes Kongressprogramm und eine abwechslungsreiche und vielfältige Fachmesse freuen.

3. Sind Sie mit der derzeitigen Planung zufrieden?

Was die Gesamtplanung angeht sind wir sehr zufrieden. Es vergeht eigentlich kein Arbeitstag an dem nicht die eine oder andere Sache auf unserer ToDo-Liste abgehakt werden kann. Es ist erstaunlich zu sehen, wie die Veranstaltung bisher „gewachsen“ ist. Im Mai 2013 wurden der Fachkongress und die Fachmesse ausgeschrieben, man konnte Veranstaltungen anmelden und Messestände anmieten. Mittlerweile betreuen wir einen Ausstellerpool von insgesamt 335 Ausstellerinnen und Ausstellern.

Neben all den Vorbereitungen ist es dann für uns natürlich schön zu sehen, wie sich unsere Aussteller und Veranstalter für den DJHT engagieren. Da gibt es einige die richtig die Werbetrommel rühren und regelmäßig in Foren berichten, was sie selbst auf der Fachmesse oder im Fachkongress planen und dadurch in ihren Strukturen auf den 15. DJHT aufmerksam machen.

4. Sie haben eine große Zahl an Anmeldungen von potentiellen Ausstellern für die Messestände und Diskussionsbeiträgen für die Fachforen bearbeitet. Gibt es daraus resultierend einen Kinder- und Jugendhilfe-„Trend“, der aus Ihrer Sicht dieses Jahr deutlich wird?

Im Grunde ist der DJHT schon immer ein sehr vielseitiger und bunter Kongress gewesen, der vor allem durch seine Themen- und Ausstellervielfalt gekennzeichnet ist. Auch 2014 gibt es im Rahmen des Fachkongresses zahlreiche Veranstaltungen zu aktuellen Herausforderungen der Kinder- und Jugendhilfe. Der 15. DJHT hat aufgrund der eindeutigen globalen Entwicklung zu einer grenzüberschreitenden Kinder- und Jugendhilfe eine verstärkte internationale Ausrichtung bekommen. Die europäische Dimension wird auf der Fachmesse mit dem „Marktplatz Europa“ und auf dem Fachkongress mit einem Sonderprogramm unter dem Titel „Europa in der Kinder- und Jugendhilfe: relevant. inspirierend. machbar.“ sichtbar sein. 

Da bei vergangenen Jugendhilfetagen die Zielgruppe der Erzieherinnen und Erzieher nur wenig vertreten war, wurde bei der Ausschreibung und der Auswahl der Veranstaltungen im Fachkongress unter anderem darauf geachtet, dass es 2014 speziell für diese Zielgruppe Veranstaltungen und Messeangebote gibt. So wird es eine Reihe von Fachforen und Workshops für den Bereich Kindertagesbetreuung und den U3-Bereich geben. Als Novum beim DJHT wird es erstmals auch eine eigene Plattform für privat-gewerbliche Anbieter geben. Die DJHT-Com als ein Teil der Gesamtmesse ist direkt im DJHT eingebettet und bietet die Möglichkeit Produkte gewerblicher Aussteller aus dem Bereich Kinder- und Jugendhilfe zu entdecken.

Darüber hinaus bietet der Fachkongress auch viele Veranstaltungen, die die Schnittstellen bzw. Kooperationen der Kinder- und Jugendhilfe mit anderen Bereichen wie Schule, Gesundheitswesen, Arbeit oder Polizei und Justiz aufgreifen. Was die Fachmesse angeht, so können die Besucherinnen und Besucher auf ein vielfältiges Programm gespannt sein. Hier möchte ich besonders auf die Messeforen hinweisen, wo die Aussteller in insgesamt 54 Foren unter anderem konkrete Praxisbeispiele aus ihrer täglichen Arbeit präsentieren.

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