Kinder- und Jugendhilfetag

16. DJHT: "Junge Anständige" sollen Wahlkampf-Populisten digitalen Gegenwind bieten

"Sauberer Wahlkampf 2017" – in den Ländern und im Bund: Einen eindringlichen Appell zum "Wahlkampf ohne Populismus" hat der Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) an alle Parteien in Deutschland gerichtet.

03.04.2017

Die rund 100 Verbände, Organisationen und Institutionen der deutschen Kinder- und Jugendhilfe riefen am 30. März auf dem 16. DJHT in Düsseldorf dazu auf, die Flüchtlingsfrage in den laufenden Landtagswahlkämpfen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen nicht zu einem Thema politischer Auseinandersetzung zu missbrauchen. Dies gelte insbesondere auch für den Bundestagswahlkampf.

"Vom Kinder- und Jugendhilfe-Gipfel geht damit ein unmissverständliches Signal gegen nationalistische Ideologien aus. Wer den Parteienstreit auf dem Rücken von Flüchtlingen austragen will, leistet rechtspopulistischen Tendenzen Vorschub und befeuert eine unerträgliche Neiddebatte", sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, Prof. Dr. Karin Böllert.

Sie forderte insbesondere alle Nutzer sozialer Netzwerke auf, den Parteienstreit aktiv zu beobachten und "bei dumpfen Tönen gegen Flüchtlinge digital laut zu werden" und dagegenzuhalten. "Parteien, die vom sauberen Wahlkampf abweichen, müssen wissen, dass sie mit digitalem Gegenwind rechnen müssen – und der sollte insbesondere auch von den ‚jungen Anständigen‘ kommen, von politisch engagierten jungen Menschen, die unsere Demokratie und die Werte unserer Gesellschaft hochhalten", sagte Böllert auf dem DJHT in Düsseldorf.

Auch Europa steht im Fokus des Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages: "Junge Menschen sagen Ja zu Europa", so Böllert. Es komme allerdings – angesichts aktueller europakritischer Stimmen – nun darauf an, mehr positive Lebensperspektiven für Kinder und Jugendliche in Europa zu schaffen.

"Hierzu sind neue europapolitische Jugendkonzepte notwendig, die auf regionaler und lokaler Ebene helfen, dass junge Menschen Europa intensiv und unmittelbar erleben – durch grenzüberschreitende Erlebnisse im Alltagsleben unserer europäischen Nachbarn", sagte die AGJ-Vorsitzende Karin Böllert.

Die AGJ ist Veranstalterin des Deutschen Kinder- und Jugendhilfegipfels, auf dem in Düsseldorf der  <link https: www.jugendhilfeportal.de politik kinder-und-jugendpolitik artikel europapolitischer-zwischenruf-lebenswelten-von-kindern-und-jugendlichen-in-europa-verteidigen external-link-new-window berichterstattung auf dem>"Europapolitische Zwischenruf" verabschiedet wurde.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ vom 30.03.2017

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