Adoption

Modernisierung des Adoptionswesens: Kernpunktepapier des Bundesfamilienministeriums

Den gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre und modernen Wertvorstellungen muss auch das Adoptionswesen gerecht werden. Wo Reformbedarf besteht, verdeutlicht das Kernpunktepapier des Bundesfamilienministeriums. Die Grundlagen bilden umfangreiche Studien des Expertise- und Forschungszentrums Adoption (EFZA) am Deutschen Jugendinstitut in München.

06.11.2017

Auf Basis umfangreicher Studien des EFZA hat das Bundesfamilienministerium ein Kernpunktepapier entwickelt. Dieses belegt den Reformbedarf im Adoptionswesen. Die letzte große Reform im Adoptionsrecht liegt etwa 40 Jahre zurück. Seitdem haben sich Gesellschaft und Wertvorstellungen stark verändert. Diese Veränderungen müssen auch im Adoptionswesen umgesetzt werden.

Adoptionen besser begleiten

Vor, während und nach einer Adoption ist eine bessere Begleitung aller Beteiligten notwendig. Eine Adoption bleibt für Herkunftseltern, Adoptiveltern und die Kinder selbst ein Thema, mit dem sie sich ein Leben lang auseinandersetzen. Eine gute und fundierte Beratung und Begleitung ist für das Gelingen einer Adoption eine wichtige Voraussetzung. Dafür müssen die Strukturen in der In- und Auslandsadoptionsvermittlung gestärkt und transparenter gestaltet werden. Die Beratung braucht Qualitätsstandards und die Nachbetreuung soll künftig stärker im Adoptionsvermittlungsgesetz verankert werden.

Kontakt zwischen Adoptiv- und Herkunftsfamilie fördern

Die internationale Adoptionsforschung zeigt auch: Der Kontakt zwischen Adoptivfamilie und Herkunftsfamilie kann die Entwicklung des Kindes fördern und den abgebenden Eltern helfen. Daher soll die gesetzliche Grundlage geschaffen werden, dass Adoptionsvermittlungsstellen Kontaktvereinbarungen fördern - unter der Voraussetzung, dass dies dem Kindeswohl dient.

Weitere Kernpunkte betreffen die Ausrichtung der Stiefkindadoption am Kindeswohl, die Einräumung gleicher Chancen für gleichgeschlechtliche Paare bei der Adoption und die Verhinderung unbegleiteter Adoptionen aus dem Ausland.

Umfangreichste Studie im Bereich Adoption

Grundlage für die entwickelten Kernpunkte sind die Ergebnisse des Expertise- und Forschungszentrums Adoption (EFZA). Das EFZA wurde vom Bundesfamilienministerium beim Deutschen Jugendinstitut (DJI) eingerichtet. Es erstellte Studien, veranstaltete Workshops und befragte Bewerberpaare für eine Adoption, Adoptiveltern, abgebende Eltern sowie Vermittlungsstellen umfassend. Der EFZA-Prozess zum Kernpunktepapier wurde von einem Praxisforum eng begleitet, dem neben Akteuren aus Wissenschaft und Praxis und Vertretern der Zentralen Adoptionsstellen der Länder auch das Bundesjustizministerium angehörte. Die Befunde sind die mit Abstand umfangreichsten Studien im Bereich Adoption für Deutschland.

Die <link https: www.bmfsfj.de blob eba5d18547a3e292f4403ecbdda4a846 kernpunktepapier-efza-adoption-data.pdf external-link-new-window zur weiterentwicklung und modernisierung des>Kernpunkte zur Weiterentwicklung und Modernisierung des Adoptionswesens (pdf, 258 KB) stehen auf der Webseite des Bundesfamilienministeriums zur Verfügung. 

Weitere <link https: www.dji.de ueber-uns projekte expertise-und-forschungszentrum-adoption-efza.html external-link-new-window zum>Informationen zum EFZA mit Forschungsergebnissen und Empfehlungen finden sich beim Deutschen Jugendinstitut e.V. 

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 

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