Bildungspolitik

Lehrstellensituation 2010: BIBB-Präsident fordert mehr Flexibilität und Engagement von allen Beteiligten

Die Chancen bei der diesjährigen Lehrstellensuche sind trotz der aktuellen wirtschaftlichen Lage nicht schlecht, erfordern aber von allen Beteiligten Flexibilität und Engagement, so der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Manfred Kremer, zum heutigen "Tag des Ausbildungsplatzes".

11.05.2010

Manfred Kremer: "Ich rate jungen Leuten, sich nicht ausschließlich auf die besonders begehrten Ausbildungsberufe zu konzentrieren, sondern verwandte Berufe und Alternativen in Betracht zu ziehen. An die Betriebe appelliere ich, die Auszubildenden engagiert zu unterstützen und zu fördern, denn nur so sichern sie auf Dauer ihren Fachkräftenachwuchs und ihre Wettbewerbsfähigkeit. Wir brauchen Auszubildende mit einer möglichst breiten und hohen Qualifikation. Wichtig ist auch eine durch Schulen, Unternehmen, Arbeitsverwaltung und nicht zuletzt die Eigeninitiative der jungen Leute getragene erfolgreiche Berufsorientierung, in der sich die Jugendlichen in Praktika testen und bewähren können."

Das BIBB setzt unterdessen die Modernisierung der dualen Berufsausbildung in Deutschland mit Nachdruck fort: Am 1. August 2010 gehen voraussichtlich 11 zum Teil grundlegend modernisierte Berufe neu an den Start.

Zur Förderung der Berufsorientierung bietet das BIBB aktuell Hilfe für Fachleute aus Berufsbildungsstätten an und informiert über die Möglichkeiten im Rahmen des 50-Millionen-Euro-Programms "Förderung von Berufsorientierung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

In den vergangenen 15 Jahren hat das BIBB im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit von Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften benannten Sachverständigen 82 Berufe neu entwickelt und weitere 230 modernisiert. BIBB-Präsident Kremer betont dabei die enge Zusammenarbeit mit Bund, Ländern, Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften und hebt das praxisbezogene und zukunftsorientierte Angebot dualer Ausbildungsberufe für Betriebe, Unternehmen und vor allem für die junge Generation hervor: "Eine hohe Ausbildungsbereitschaft ist nötig - gerade auch in neuen Ausbildungsberufen und mit viel Unterstützung insbesondere für Jugendliche, die sich zu Beginn ihres Berufsweges schwertun und vielleicht nicht alle Voraussetzungen direkt mitbringen, die wünschenswert wären. Viele Jugendliche entfalten ihre Potenziale erst in der betrieblichen Praxis - auch wenn dies manchmal Zeit braucht", so Kremers Appell an die Unternehmen.

Den jungen Leuten rät Manfred Kremer, sich frühzeitig über mögliche Berufe zu informieren, eigene Interessen und Fähigkeiten zu ermitteln, diese in Praktika zu testen und Alternativen zum "Traumberuf" im Blick zu haben. "Unverändert", so Manfred Kremer, "drängen rund ein Drittel der jungen Männer und mehr als die Hälfte der jungen Frauen in die jeweils zehn beliebtesten Berufe. Dadurch bringen sich die jungen Leute um vielfältige Chancen. Und insbesondere jungen Frauen kann ich nur empfehlen, sich stärker für die sogenannten "MINT"-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu interessieren, da hier in Zukunft ein großer Bedarf besteht." 

Umfassende Beschreibungen der modernisierten Ausbildungsberufe 2010 enthält eine gleichnamige Broschüre des BIBB. Sie kann unter www.bibb.de/berufe kostenlos heruntergeladen werden.

Herausgeber: Bundesinstitut für Berufsbildung

ik

 

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