Kindertagesbetreuung

Hesse: Kitalandschaft Mecklenburg-Vorpommerns kann sich sehen lassen

Birgit Hesse, Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales des Landes Mecklenburg-Vorpommern, mahnt bezüglich des aktuellen Ländermonitors der Bertelsmann Stiftung an, so lange es keine bundeseinheitlichen Standards für die Kindertagesbetreuung gibt, wird es unmöglich sein, diese Systeme miteinander zu vergleichen.

25.07.2014

Auch im diesjährigen „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ versucht sich die Bertelsmann-Stiftung an einem Vergleich verschiedenster Ländersysteme der Kindestagesförderung. Aber: So lange wie es keine bundeseinheitlichen Standards gibt, wird es unmöglich sein, diese Systeme miteinander zu vergleichen. Fragen wie: Wie umfangreich ist ein Ganztagsplatz oder welches Personal wird in die Berechnung der Fachkraft-Kind-Relation einbezogen, werden in den Bundesländern unterschiedlich beantwortet. Dies sind aber die Berechnungsgrundlagen der Bertelsmann-Studie.

Die Situation in Mecklenburg-Vorpommern gestaltet sich wie folgt:

Mehr als 9.600 Erzieherinnen und Erzieher in 1.100 Einrichtungen und 1.600 Tagesmütter bzw. –väter fördern die Kinder Mecklenburg-Vorpommerns. 94% von Ihnen sind pädagogische Fachkräfte (eine Quote, die in anderen Bundesländern bei weitem nicht erfüllt wird!). Im Schnitt besuchen die Kinder pro Woche 43,5 h eine Kindertagesstätte bzw. eine Tagespflegeperson, über 70% sind Ganztagskinder, werden also bis zu 10h am Tag gefördert. (So lange sind in anderen Bundesländern die Kitas nicht einmal geöffnet!). Damit ist die Kindertagesförderung nicht nur Ort frühkindlicher Bildung, sondern auch für die Eltern ein notwendiges Angebot, um Familie und Vollzeitarbeit miteinander zu vereinbaren. „Wir haben in M-V eine Kitalandschaft, die sich sehen lassen kann – sie ist bunt und vielfältig und ich finde es erschreckend, dass unsere Einrichtungen immer wieder schlecht geredet werden. Ich habe selbst eine Tochter in der Kita und habe darüber hinaus zahlreiche Einrichtungen besucht. Das düstere Bild, das die Studie zeichnet, kann ich nicht bestätigen: Die Erzieherinnen und Erzieher leisten tolle Arbeit und verdienen unsere Anerkennung!“, so Sozialministerin Birgit Hesse.

In die Betrachtung des Landes fließen bei der Fachkraft-Kind-Relation (FKR) ausschließlich die pädagogischen Fachkräfte mit ein – es gilt das Fachkräftegebot (auch dies unterscheidet uns von anderen Bundesländern!). Aber auch in unseren Gruppen sind Sozialassistenten, Musik-, Sprach-, Sportpädagogen u.v.m., die die Kinder zusätzlich fördern. Sie tauchen aber in der Berechnung nicht auf.

In den vergangenen Jahren hat das Land viele Qualitätsverbesserungen auf den Weg gebracht. Es ist ein Prozess, der noch längst nicht abgeschlossen ist, denn Mecklenburg-Vorpommern investiert weiter in die Qualität der Kindertagesförderung. Mit dem neuen KiföG M-V (in Kraft getreten am 1.8.2013, die Daten der Bertelsmann-Studie basieren auf Zahlen vom 1.3.2013) wurde und wird die FKR schrittweise verbessert (auf 1:16 zum Schuljahresbeginn 2013/14 und auf 1:15 zum Schuljahresbeginn 2015/16) und zwar einschließlich der mittelbaren pädagogischen Arbeit (wie Elterngespräche, Teamsitzungen oder Fortbildungen). Die Ausbildungsplatzplanung des Landes ist an diese Entwicklung angepasst worden.

Qualitätsverbesserungen gibt es übrigens auch beim Essen: Die Vernetzungsstelle Kitaverpflegung berät bereits seit 2011 Einrichtungen, damit sie gesundes und vollwertiges Essen nach den DGE-Standards anbieten und zwar künftig überall zum Frühstück, Mittag und der Vesper. In über 70% der Kitas ist das schon heute gelebte Praxis.

Quelle: Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales des Landes Mecklenburg-Vorpommern vom 25.07.2014

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