Qualifizierung

Dank der Kampagne "Vielfalt, MANN!" starten 73 Prozent mehr Männer die Erzieherausbildung in Hamburg

Die Hamburger Fachschulen für Sozialpädagogik erleben eine starke Nachfrage nach Ausbildungsplätzen. Insbesondere Männer entscheiden sich immer häufiger für die Erzieherausbildung.

12.02.2013

73 Prozent mehr männliche Fachschüler als im Herbst 2010 befinden sich aktuell im ersten Ausbildungsjahr. Der Grund: Das Hamburger Modellprojekt 'MEHR Männer in Kitas' des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Hamburg hat es mit der Kampagne "Vielfalt, MANN! Dein Talent für Hamburger Kitas" geschafft, mehr Männer denn je für den Erzieherberuf zu interessieren.

Nicht nur die Zahlen der männlichen Ausbildungsanfänger sind laut den Statistiken der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung gestiegen. Insgesamt verzeichnen die Fachschulen einen deutlichen Anstieg der Schülerzahlen um mehr als 40 Prozent. Die berufsbegleitende Weiterbildung absolvieren mittlerweile sogar doppelt so viele Menschen wie noch vor zwei Jahren. In der Erstausbildung zur Sozialpädagogischen Assistenz (SPA) sind die Zahlen der Fachschüler/innen seit 2005 durch die gesteigerten Anforderungen zwar stetig gesunken. Die Zahl der Männer, die eine SPA-Ausbildung beginnen, ist gleichwohl seit 2010 um 16 Prozent gestiegen.

Am 7. Februar veröffentlichte das Statistikamt Nord aktuelle Zahlen zu männlichen Mitarbeitern in Hamburger Kitas. Auch hier ist der Männeranteil gegenüber dem Vorjahr gestiegen, wenngleich mit 0,5 Prozentpunkten nur in geringem Maße. "Kein Wunder!", macht Ralf Lange, Leiter der Hamburger Koordinierungsstelle 'MEHR Männer in Kitas, deutlich. "Das Modellprogramm existiert erst seit gut zwei Jahren und die Erzieherausbildung dauert mindestens drei Jahre. Erst in zwei, drei Jahren werden die Zahlen des Statistikamts Nord eine andere Sprache sprechen können."

Heute ist bereits jeder vierte Erzieherfachschüler im ersten Ausbildungsjahr männlich. "Das ist eine gute Nachricht für Kitas und Eltern", konkretisiert Ralf Lange. "Viele dieser zukünftigen Erzieher werden ihre Kompetenzen und Talente in Hamburger Kitas einsetzen und einen willkommenen Beitrag zur Lösung des aktuellen Fachkräftebedarfs leisten." Das Hamburger Netzwerk 'MEHR Männer in Kitas' will im letzten Projektjahr 2013 mit vereinten Kräften die positiven Entwicklung verstetigen.

Zum Hamburger Modellprojekt 'MEHR Männer in Kitas':

Die Koordinierungsstelle des Hamburger Netzwerkes 'MEHR Männer in Kitas' ist beim PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband Hamburg angesiedelt und wird als eines von 16 Modellprojekten bis Ende 2013 neue Strategien und Maßnahmen entwickeln, um mehr Jungen und Männer für den Erzieherberuf zu gewinnen.

Das Aktionsbündnis läuft unter dem Kampagnendach "Vielfalt, MANN! Dein Talent für Hamburger Kitas" und wird von allen Hamburger Kita-Anbietern sowie Verbänden getragen. Dazu gehören das Diakonische Werk Hamburg, die Arbeiterwohlfahrt Hamburg, das Deutsche Rote Kreuz Landesverband Hamburg, die Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreise Hamburg-West/Südholstein und Hamburg-Ost, der Caritasverband für Hamburg, die Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten und SOAL Alternativer Wohlfahrtsverband.

Das ESF-Modellprogramm 'MEHR Männer in Kitas' wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und ist Teil der gleichstellungspolitischen Gesamtinitiative "Männer in Kitas". Das Projekt soll dazu beitragen, den Anteil männlicher Fachkräfte in Kitas mittelfristig auf 20 Prozent zu erhöhen.

Quelle: Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Hamburg e. V. vom 08.02.2013

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