Kinderschutz

Tagung des NZFH: "Kinderschutz - Handeln mit Risiko"

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) veranstaltet an 27. März 2014 eine Tagung zum Thema Kinderschutz und dem Risiko das damit verbunden ist. Das NZFH möchte Impulse setzen und gemeinsam mit Leitungs- und Fachkräften konkreten Erfahrungen und Ergebnisse zu Risiken im System diskutieren.

24.01.2014

Das Handeln im Kinderschutz ist in vielerlei Hinsicht eine mit Risiken behaftete Arbeit. Allein die Tatsache, dass Entscheidungen über das Ausmaß eines Gefährdungsrisikos in aller Regel auf der Grundlage begrenzter Informationen und in Form einer Prognose getroffen werden müssen, macht "Fehler" wahrscheinlich.

Qualitätsentwicklungsbemühungen im Kinderschutz zielen bisher in erster Linie auf die Schaffung eines möglichst fehlerfreien Kinderschutzsystems ab. Mit Hilfe standardisierter Verfahren und Instrumente, strukturell verankerter Kontrollmechanismen und intensiven Qualifizierungsmaßnahmen soll das Handeln im Kinderschutz "sicher" gemacht werden.

Fälle, in denen Kinder trotz massiver Bemühungen im System und bei den Fachkräften verletzt oder zu Schaden gekommen sind, zeigen jedoch, dass sich die Risiken im Handeln nicht gänzlich beseitigen lassen. Insofern wird es in der Weiterentwicklung der Qualitätsentwicklungsstrategie im Kinderschutz zukünftig darum gehen müssen, eine Kultur der Achtsamkeit innerhalb des Jugendamtes als auch in der Kooperation mit anderen Institutionen zu entwickeln. Je sensibler die Fachkräfte für problematische Entwicklungen sind und je offener im Hilfenetz über kritische Punkte gesprochen werden kann, umso frühzeitiger können Fehlentwicklungen erkannt und Schäden beim Kind und seiner Familie verhindert werden. Darüber hinaus gilt es, alltagstaugliche Strategien und Methoden zur Analyse problematischer Fallverläufe zu entwickeln. Im Mittelpunkt dieser Analysen steht die Suche nach Erkenntnissen für Risiken im System, in der Organisation sowie im fachlichen Handeln, die wiederkehrend in unterschiedlichen Fällen und somit personenunabhängig auftreten. Denn je mehr über Risiken in Erfahrung gebracht wird, umso besser lassen sie sich reduzieren.

Lernen mit Risiken professionell umzugehen, heißt darüber hinaus, geeignete Konzepte des Krisenmanagements zu entwickeln. Denn so sehr wir man sich darum bemüht, das Kinderschutzhandeln zu verbessern, lassen sich dennoch tragische Verläufe, in denen Kinder verletzt oder gar zu Schaden kommen, nie gänzlich verhindern. Insofern braucht es gute Konzepte zur Bewältigung und Verarbeitung tragischer Fällen. Mit der Tagung „Kinderschutz – Handeln mit Risiko“sollen in diesem Sinne Impulse gesetzt werden. 

Anmeldung bitte vom 01.02. - 20.03.14 auf der Homepage des NZFH: <link http: www.fruehehilfen.de handeln-mit-risiko external-link-new-window external link in new>www.fruehehilfen.de/handeln-mit-risiko

Für die Veranstaltung wird keine Teilnahmegebühr erhoben.

Veranstaltungstermin:

Donnerstag, 27. März 2014, 10.00 – 16.30 Uhr

Veranstaltungsort:

VKU Forum
Invalidenstrasse 91
10115 Berlin

Kontakt und Information:

Nationales Zentrum Frühe Hilfen
in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Ostmerheimer Str. 220
51109 Köln

Quelle: Nationales Zentrum Frühe Hilfen

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