Kinderschutz

Studie: Mode macht schon Mädchen zu Sexobjekten

Die Modemacher tragen dazu bei, dass Mädchen oft schon im Volksschulalter aufreizende Kleidung tragen und das Schlankheitsideal übernehmen. Das berichten Psychologen vom Kenyon College (http://www.kenyon.edu) in der Zeitschrift "Sex Roles". Sie durchforsteten 5.700 Kleidungsstücke für Mädchen unter 12 Jahren auf den Online-Seiten von 15 großen Kindermode-Ketten der USA. Ihre Analyse: Ein bedeutender Anteil des Angebots sexualisiert Mädchen und trägt dazu bei, dass diese ihren Körper ausschließlich unter dem Aspekt der Attraktivität wahrnehmen.

11.05.2011

Oft kindlich und aufreizend zugleich

69 Prozent der bewerteten Kleidung gehört für die Forschern in die Kategorie "kindlich", etwa aufgrund der Schleifen, Punktmuster oder Tieraufdrucke. Vier Prozent werteten sie als "sexualisierend", wozu etwa Shirts mit Spitzenwäschestoff, Kleidung mit vorgetäuschten Brüsten oder Hosen mit Aufmerksamkeits-heischendem Poaufdruck zählten. Bei 25 Prozent des Angebots waren kindliche und sexualisierte Merkmale vermischt - was laut den Psychologen besonders in die Irre führt. "Unsichere Eltern könnten etwa den Minirock im Leopardendruck nur deshalb kaufen, nur weil er rosafarben ist", so Studienleiterin Samantha Goodin.

"Hinter dieser Situation steckt auch die Tatsache, dass Mädchen heute immer früher in die Pubertät kommen", berichtet die Leipziger Psychologin Dorothee Alfermann www.zv.uni-leipzig.de . Britischen Forschungen zufolge setzt das Brustwachstum heute im Schnitt schon im zehnten Lebensjahr ein, was Mädchen psychisch überfordern kann (pressetext berichtete: <link http: pressetext.com news _blank external-link-new-window>pressetext.com/news/20100614020/ ).

Bewusstsein der Eltern nötig

"Es ist zwar nicht anzunehmen, dass sich jedes junge Mädchen durch aufreizende Kleidung bereits als Sexualobjekt sieht. Dennoch wird dadurch die Botschaft vermittelt, dass die Frau ein Blickfang zu sein hat", so die Expertin. Den Eltern rät sie, sich der Thematik bewusst zu sein. "Sie sollten beim Einkauf gut überlegen, was sie für ihr Kind wollen." Was sich hier bei der Kindermode zeigt, sei in ähnlicher Form allerdings auch bei Spielzeugen wie etwa der Barbie-Puppe und deren Ausstattung anzutreffen.

Sexualisierung geschieht jedoch vor allem in den Medien. Illustrierte, Fernsehprogramme, Videospiele und Musikvideos blenden in der Darstellung von Personen häufig alle Charakteristika aus, die nicht auf Sex-Appeal oder Sexualverhalten beruhen. Studien zufolge können diese Darstellung besonders bei jungen Mädchen zu einem Mangel an Vertrauen in den eigenen Körper führen, sowie auch zu Depressionen, Essstörungen und zur negativen Beeinträchtigung der gesunden sexuellen Entwicklung.

Quelle: pressetext.redaktion

http://www.pressetext.com/news/20110510026

 

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