Kinderschutz

Internationaler Sozialdienst organisierte Fachtagung in Sofia

Kindeswohlzentrierter Ansatz in Fällen internationaler Familienkonflikte

01.02.2010

Der Internationale Sozialdienst im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. organisierte am 10. und 11. Dezember 2009 eine Fachtagung in Sofia, Bulgarien. Finanziert wurde die Tagung mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Thema dieser Tagung waren internationale Familienkonflikte, ihre Auswirkungen auf das Kindeswohl und Ansätze zu ihrer interdisziplinären Bearbeitung. Die Referenten kamen sowohl aus Deutschland und Bulgarien, als auch der Schweiz. 

Internationale Familienkonflikte sind nicht nur für die Eltern und insbesondere die betroffenen Kinder mit erheblichen Belastungen verbunden, sie stellen auch die beteiligten Fachkräfte vor große Herausforderungen. Rechtliche, sozialpädagogische und interkulturelle Aspekte müssen beachtet werden; unzureichende Fachkenntnisse können dazu führen, dass ein Konflikt nicht in der ihm gebührenden Art und Weise bearbeitet wird. Leidtragende sind in erster Linie die betroffenen Kinder.

Ausgehend von den für die Bearbeitung internationaler Fälle relevanten rechtlichen Grundlagen (Haager Kindesentführungsübereinkommen etc.), zeigte die Tagung, entsprechend dem interdisziplinären Ansatz des ISD, die Möglichkeiten der Kooperation zwischen den beteiligten Fachstellen auf. Anhand eines Fallbeispiels arbeiteten die Teilnehmenden heraus, welche Aspekte in der Bearbeitung von internationalen Fallkonstellationen zwischen Sozial- und Justizwesen sowie dem Internationalen Sozialdienst eine Rolle spielen. Entscheidend für jegliches Handeln sollte dabei das Wohl des Kindes sein.

Zu den insgesamt 33 Teilnehmenden zählten neben der stellvertretenden Justizministerin Bulgariens auch Vertreterinnen und Vertreter von Bezirksgerichten und Kinderschutzbehörden, sowie ein Vertreter der deutschen Botschaft in Sofia.

Die Veranstaltung hat sehr positive Resonanz gefunden. Insbesondere wurde mehrfach der positive Effekt für die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen bulgarischer Justiz und Sozialwesen betont. Eine Fortsetzung dieser deutsch-bulgarischen Kooperation wird aktuell diskutiert, um die erreichten positiven Effekte zu festigen und um das Wissen über die Bearbeitung internationaler Fallkonstellationen zu erweitern.

Mehr Informationen unter: http://www.issger.de

Herausgeber: Internationaler Sozialdienst

 

Redaktion: Bärbel Winter

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