2012 gab es in Niedersachsen durchschnittlich 10 Inobhutnahmen pro Tag

Im Jahr 2012 wurden nach Mitteilung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) 3.560 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren durch die Jugendämter in Obhut genommen.

18.10.2013

Eine Inobhutnahme ist eine kurzfristige Maßnahme der Jugendämter zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, die sich in einer akuten Krisensituation oder Gefahr befinden. Die Zahl der Inobhutnahmen blieb gegenüber dem Vorjahr (3.561) fast unverändert. In den davorliegenden Jahren war die Zahl der Inobhutnahmen stets gestiegen.

Gut ein Viertel der betroffenen jungen Menschen (26 %) ließ sich im Jahr 2012 auf eigenen Wunsch unter den Schutz des Jugendamtes stellen. 37 % der behördlichen Maßnahmen veranlasste ein Jugendamt, 16 % der Hinweis kamen von Eltern beziehungsweise von einem Elternteil und 14 % der Fälle veranlasste die Polizei/Ordnungsbehörde. Wie im Vorjahr wurden mehr Mädchen (53 %) als Jungen in Obhut genommen. Die Altersgruppe der 16- bis unter 18-Jährigen war mit 30 % am häufigsten vertreten, gefolgt von der Altersgruppe 14 bis unter 16 Jahren mit 29 %.

Offenbar spielt die Familienkonstellation bei den Inobhutnahmen eine große Rolle. So lebte vor einer solchen Maßnahme fast die Hälfte der Betroffenen (49 %) bei einem allein erziehenden Elternteil oder in einer sogenannten Patchworkfamilie. Weitere 26 % der jungen Menschen lebten bei ihren Eltern und 9 % waren bis zu diesem Zeitpunkt in einem Heim oder in einer sonstigen betreuten Wohnform untergebracht. Die häufigsten Ursachen für eine Inobhutnahme - Doppelnennungen sind möglich - waren die Überforderung der Eltern oder eines Elternteils (33 %), Beziehungsprobleme (12 %), Vernachlässigung (8 %) oder Anzeichen für Misshandlung (7 %). Von Misshandlungen waren überwiegend Mädchen (62 %) betroffen.

Im <link http: www.lskn.niedersachsen.de download external-link-new-window external link in new>Statistischen Monatsheft 10/2013 (PDF 1,21 MB) finden Sie den gesamten Beitrag mit einer Grafik auf S. 551.

Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen vom 18.10.2013

Back to Top